Packendes Eishockey-Finale: Slavia Prag erstmals tschechischer Meister

Eishockey-Finale: Slavia Prag, Foto: CTK

"Ich habe rot-weißes Blut, ich lebe und sterbe mit Slavia! Das war doch ganz klar von Anfang an, dass wir dieses Jahr Meister werden!" Das waren die Worte eines überglücklichen Fans des Eishockeyclubs HC Slavia Prag, der zum ersten Male in seiner schon 103-jährigen Geschichte den Titel des tschechischen Eishockeymeisters erringen konnte

Eishockey-Finale: Slavia Prag,  Foto: CTK
"Ich habe rot-weißes Blut, ich lebe und sterbe mit Slavia! Das war doch ganz klar von Anfang an, dass wir dieses Jahr Meister werden!"

Das waren die Worte eines überglücklichen Fans des Eishockeyclubs HC Slavia Prag, der zum ersten Male in seiner schon 103-jährigen Geschichte den Titel des tschechischen Eishockeymeisters erringen konnte. Passiert war dies am Donnerstagabend gegen 20 Uhr in der herrlichen Duha-Arena zu Pardubice, wo das siebte und alles entscheidende Play-off-Finalspiel zwischen den siegreichen Pragern und dem gastgebenden HC CSOB Pojistovna Pardubice stattfand. In der längsten Endspielserie aller Zeiten, die zwei tschechische Eishockeyteams je gegeneinander ausgetragen haben, stand es vor der Partie 3:3 nach Siegen, d.h. jede Mannschaft hatte in den vorangegangenen sechs Begegnungen, die in Pardubice und Prag ausgetragen wurden, je dreimal gewonnen. Da - nach kanadisch-amerikanischem Vorbild - diejenige Vertretung Champion wird, die zuerst vier Duelle für sich verbuchen kann, musste das "magische" siebte Spiel entscheiden. Und dieses wurde durch einen Treffer des Slavia-Stürmers Michal Sup in der 34. Minute mit 1:0 für die am Ende überglücklichen Gäste entschieden. Entsprechend stolz auf seine Mannen war nach der Partie auch der Slavia-Chefcoach, das tschechische Eishockeyidol Vladimír Ruzicka:

Pardubice,  Foto: CTK
"Wirklich, ich bin wirklich auf meine Spieler äußerst stolz, auf das, was sie gezeigt haben, denn ich denke, dass sie die gesamte Saison über super gespielt haben und sie es geschafft haben - und das ist wirklich keine Phrase - das beste Team der Liga zu bezwingen. Und ich denke, wenn Pardubice zuvor die gesamte Saison über nur elfmal verloren hat, wir diese Mannschaft aber in der Finalserie viermal schlagen konnten, dann zeigt das, welch eine Stärke unser Team besitzt, und ich bin froh, dass die Spieler dies auch gezeigt haben."

Der schon inbrünstige Einsatz, der Willen und die Leidenschaft waren laut Ruzicka die größten Stärken seines Teams. Aber Ruzicka sah noch einen anderen großen Vorteil:

"Ich wusste es von Anfang an, dass das Finale durch die Torleute entschieden wird. Und ich denke, dass Roman Málek heute ganz eindeutig gezeigt hat, über welch Extraklasse er verfügt; er hat sich nicht in die Hosen gemacht und er hat es im Prinzip mit Hilfe seiner Teamgefährten allen gezeigt, denn niemand hat heute ein Tor gegen ihn erzielt."

Der so gelobte gab das Kompliment an seine Mannschaftskameraden zurück, als ich mit ihm in der von schriller Musik, Champagnerduft und Riesenfreude gezeichneten Slavia-Kabine ein paar Worte wechseln konnte:

"Ich war heute sehr motiviert, ich wollte einfach um jeden Preis gewinnen. Es war das letzte Spiel der Saison, wir haben es gewonnen und haben als Mannschaft bestanden, und ich muss meinen Mitspielern danken, dafür, was sie die ganze Saison gezeigt haben. Sie waren ganz einfach großartig, ebenso die Trainer und Betreuer. Wir zusammen haben es allen gezeigt und die Extraliga gewonnen."

Betröppelte Gesichter dagegen beim ebenbürtigen Verlierer, den Spielern aus Pardubice, die die Punkterunde als Erster abgeschlossen hatten und als leichter Favorit nach 14 Jahren endlich wieder Meister werden wollten. Dieses Ziel ist von ihnen nur um Haaresbreite verfehlt worden, deshalb wurden sie trotz aller Enttäuschung von ihrem Mega-Super-Publikum bei der Übergabe der Silbermedaille auch zurecht mit stehenden Ovationen gefeiert.