In Prag wurde neue Kirche geweiht

Neue Kirche im Prager Stadtteil Barrandov (Foto: ČTK / Vít Šimánek)
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Prag hat nach mehr als zehn Jahren eine neue Kirche bekommen. Sie steht im Stadtteil Barrandov und ist Christus, dem Erlöser geweiht.

Foto: ČTK / Vít Šimánek

Die weiße Kirche hat zwei Etagen und einen rechteckigen Turm mit einer Uhr. Betreten kann man sie durch einen mächtigen, geometrisch gestalteten Eingang. Die Kapazität des Kirchenschiffes bietet Sitzplätze für 220 Personen. Den Innenraum dominiert ein Glaskreuz mit der Statue des Christus-Erlösers aus Lindenholz. Der Altar sei vom Bildhauer Petr Váňa geschaffen worden. Die Kapelle für die Aufbewahrung des Hostienschreins werde Raum für Gebete mit einer besonderen Intimität anbieten, führt Pfarrer Josef Ptáček bei einem Rundgang durch das Gotteshaus aus. Ihm zufolge soll die Atmosphäre des schlichten Baus besonders in unruhigen Zeiten vor allem Frieden und Ruhe auslösen.

Die Pfarrgemeinde hat seit mehreren Jahrzehnten den Bau einer Kirche angestrebt. Pfarrer Josef Ptáček:

Philippus-und-Jakobus-Kirche in Prag-Zlíchov  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prague International)

„Die Hauptkirche unserer Pfarrgemeinde steht im Prager Stadtteil Zlíchov. Das ist eine schöne, aber sehr kleine Kirche. Die Räumlichkeiten reichen nicht aus, weder für Gottesdienste noch für Gemeindetreffen, wie etwa der Mütter mit Kindern und der Senioren.“

Und der Seelsorger erläutert auch die Entstehungsgeschichte des neuen Gotteshauses:

„Als in den 1980er Jahren die Plattenbausiedlung hier gebaut wurde, stand direkt an diesem Ort ein Baustellencontainer für Bauarbeiter. Dieser wurde später von der Pfarrgemeinde genutzt. Hier stand das sogenannte Missionszentrum, also ein Vorgänger der heutigen Kirche, das viele Aufgaben erfüllt hat. Es war aber ein provisorischer Bau. Zudem hat sich herausgestellt, dass sich darin Asbest befindet. Das Gebäude war gesundheitsschädlich.“

Foto: ČTK / Vít Šimánek

Das neue minimalistische Gebäude der Architekten Jakub Žiška und Pavel Šmelhaus ist von den Plattenbauten unmittelbar umgeben. Das Gemeindezentrum mit einem Café soll nicht nur den Gläubigen, sondern allen Einwohnern des Stadtteils Barrandov zugänglich sein. Darin befindet sich ein Saal für etwa 80 Besucher, in dem man Vorträge, Feiern, Bälle, Konzerte und andere Veranstaltungen durchführen kann. In den Klubräumen im Untergeschoss sollen Religionsunterricht, Gemeindetreffen, Musikproben und weitere Aktivitäten stattfinden. Hana Tyrallová leitet das Zentrum:

„Wir rechnen mit einer schrittweisen Eröffnung, je nach Stand der Corona-Epidemie. Wenn es möglich sein sollte, möchten wir noch vor Weihnachten öffnen.“

Dominik Duka  (Foto: ČTK / Vít Šimánek)

Der Bau wurde zum Großteil aus einer Spendensammlung der Gemeindemitglieder finanziert. Ein Drittel der Kosten hat das Prager Erzbistum getragen.

Am Sonntag wurde die Kirche vom Prager Erzbischof, Kardinal Dominik Duka, geweiht. Die Gottesdienste werden mittlerweile online gestreamt. Man hofft aber, dass sich noch im Dezember die Gläubigen in der Kirche treffen können.

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