Durch die Flutkatastrophe wurden in Südostasien auch viele Kinder betroffen. Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt überlegen, wie den zahlreichen Waisenkindern am wirksamsten geholfen werden kann. Ein eigenes Hilfsprojekt für die Kinder in Südostasien hat in diesen Tagen auch der Prager Caritasverband gestartet. Martina Schneibergova hat sich erkundigt.
Die ersten Kinder für das Caritas-Projekt
Beim erwähnten Hilfsprogramm handelt es sich um nichts völlig Neues, denn die Prager Caritas führt schon fast elf Jahre lang ein internationales Patenschaftsprojekt. Das Programm wird im tschechischen "Adopce na dálku" genannt. Im Rahmen dieses Programms wurden inzwischen tschechische Sponsoren für Tausende von Kindern in Uganda, Indien, Litauen und Weißrussland gefunden. Die Caritas-Mitarbeiterin Sona Rezníckova ist jetzt dabei, weitere Länder in das Projekt mit einzubeziehen:
Sona Rezníckova (Foto: Martina Schneibergova)
"Wir führen zurzeit Gespräche mit vielen Partnerorganisationen in allen Ländern, die von der Flutkatastrophe heimgesucht wurden. Am weitesten sind wir auf Sri Lanka vorangeschritten, wo wir dank der Unterstützung des tschechischen Diplomaten Václav Stor Kontakte zu einer Partnerorganisation im Osten der Insel angeknüpft haben. Was Thailand betrifft, da suchen wir bereits nach Paten für die Kinder aus den Slums von Bangkok. Unsere Partner von der Organisation Human Development Foundation sind in diesen Tagen in Südthailand unterwegs, um die dortige Lage auszuwerten und zu erwägen, ob dort unser Patenschaftsprogramm umgesetzt werden könnte. In Indien arbeiten wir inzwischen mit dem Bischof auf den Andamanen und den Nicobaren zusammen. Wir haben außerdem Kontakte zu einigen Partnerorganisationen in Madras im Bundesstaat Tamilnad. Auch der indonesischen Botschaft in Prag haben wir unser Projekt der so genannten ´Fernadoptionen´ angeboten."
Thailand (Foto: CTK)
Sobald die Verhandlungen mit den Partnern in den einzelnen Regionen erfolgreich beendet werden, wird der Prager Caritasverband seine Mitarbeiter in die jeweiligen Länder entsenden, um vor Ort u. a. die notwendigen Verträge über die Patenschaften zu schließen. Im Rahmen des bereits existierenden Kontos für die so genannten "Fernadoptionen" wurde inzwischen ein Sonderkonto eingerichtet, von dem die Startkosten für die Suche nach Sponsoren für die von der Flutkatastrophe betroffenen Kinder finanziert werden.
"Wir rechnen damit, dass wir zuerst entsprechende Einrichtungen für diese verlassenen Kinder, die künftig aus Tschechien gesponsert werden, bauen müssen. Es wird sich um Internatsschulen und Waisenhäuser handeln."
(Die Spendenkontonummer beim Bankhaus Komercní banka lautet:749011/0100. Bitte geben Sie außerdem an: variables Symbol 999).
