Regulierungsbehörde arbeitet nach heftiger Kritik neue Stromtarife aus
Die neuen Stromtarife, die ab 2017 gelten sollten, werden nicht in Kraft treten. Dies gab die Vorsitzende der Energie-Regulierungsbehörde (ERÚ), Alena Vitásková, am Dienstag bekannt.
Der erste Entwurf wurde unter anderem von Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) kritisiert. Die jetzige Entscheidung von Vitásková bezeichnete der Regierungschef via Twitter als vernünftige Reaktion auf die berechtigte Kritik. Er fügte hinzu, der neue Entwurf müsse die Interessen kleiner Verbraucher in Betracht ziehen. Der Erarbeitung müsse eine breite Diskussion vorangehen. Vizepremier Pavel Bělobrádek (Christdemorkaten) unterstrich, dass das Tarifsystem die Menschen nicht vom Energiesparen abhalten dürfe.
Vitásková unterstrich in Reaktion auf die Kritik, die Energie-Regulierungsbehörde habe die Tarifänderungen nur vorgelegt. An der Erarbeitung hätten sich etwa 40 Energieexperten beteiligt, darunter Vertreter der Stromverteilerfirmen, der Photovoltaik-Verbände und des Industrie- und Handelsministeriums. Die neue Version werde die Energie-Regulierungsbehörde nun selbst ausarbeiten.Die geplanten Änderungen betreffen ausschließlich den geregelten Teil der Strompreise, der von der Energie-Regulierungsbehörde festgelegt wird. Dazu gehören zum Beispiel Zahlungen für die Stromübertragung und Stromverteilung. Der zweite Teil wird von den Stromlieferanten je nach der Verbrauchsmenge festgelegt.