Schaf in Zamberk an Scrapie erkrankt

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Erst die Aufregung und die Maßnahmen rund um die Maul- und Klauenseuche, dann der erste BSE-Fall in der Tschechischen Republik, kommt nun der nächste Tierseuchenskandal? Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass in der ostböhmischen Region Zamberk/ Senftenberg ein Schaf an der Trabenkrankheit - auch Scrapie genannt - erkrankt ist. Olaf Barth berichtet.

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Das betreffende Schaf aus einer Zucht in Helvikovice litt an Lähmungserscheinungen. Nach den Untersuchungen im Veterinärlabor in Jihlava/Iglau bestätigte sich der schlimme Verdacht, das Tier hatte die Prionenerkrankung "Scrapie". Josef Holejsovsky, der Direktor der Staatlichen Veterinärbehörde, erläutert, dass es sich bei der gesamten Herde um importierte Tiere handle, die 1992 fast ausschließlich aus den Niederlanden nach Tschechien eingeführt wurden. Und im Hinblick auf Scrapie führt er weiter aus:

"Das ist eine Prionenkrankheit, ähnlich wie BSE. Aber sie wurde nie auf Menschen übertragen, d.h. sie ist für Menschen nicht gefährlich und es wird deswegen auch in den EU-Staaten - und das sind mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten, in denen diese Krankheit vorkommt - nicht so streng gehandhabt wie im Falle von BSE."

Am Montag dann beschloss das Landwirtschaftsministerium auf Anraten der nationalen Seuchenkommission das weitere Vorgehen. Herr Holejsovsky erklärt welche Maßnahmen man beschlossen hat:

"Es werden nur die Tiere getötet, die erkrankt sind und die werden dann auch verbrannt. Man erlaubt die Tiere nur innerhalb solcher Herden zu verschieben, in denen man diese Krankheit bereits festgestellt bzw. wohin Tiere dieser Herde bereits verkauft wurden, bevor man Scrapie diagnostiziert hat. Das sind also unsere Maßnahmen."

Aber werden diese Maßnahmen ausreichen und lässt sich überhaupt ausschließen, dass infizierte Tiere bereits vor der Entdeckung dieses Krankheitsfalls verkauft oder gar geschlachtet und verarbeitet wurden, wollte ich vom Direktor der Staatlichen Veterinärbehörde wissen.

"Wir wissen, wie viele Tiere an welche Herden verkauft wurden, seit dem das kranke Tier geboren wurde - das heißt seit Februar 2000. Für alle diese Züchter gelten die gleichen Maßnahmen wie für diese Zucht."

Es bleibt also zu wünschen, dass Herr Holejsovsky Recht behält und die Vorkehrungen ausreichend sind. Ansonsten droht der Tschechischen Republik doch ein neuer Tierseuchenskandal.