Schule beginnt
Für fast anderthalb Millionen Tschechinnen und Tschechen hat sich das Leben an diesem Mittwoch geändert. Nach einer zweimonatigen Freiheit müssen sie sich wieder klar definierten Regeln unterziehen. Am 1. September begann das neue Schuljahr. Markéta Maurová berichtet.
"Auch mir ging es und geht es nicht um billige Gesten. Deswegen werde ich mich in der neuen Regierung auf die Vorbereitung von wohl unpopulären, für das tschechische Schulwesen aber bedeutenden und erforderlichen Maßnahmen konzentrieren. Ich glaube, dass die vergangenen zwei Jahre, in denen ich die Funktion der Schulministerin in der vergangenen Regierung ausübte, die Richtung, die ich gehen will, ausreichend angegeben haben."
Die Kinder haben am Schuljahrbeginn mit unterschiedlichen Gefühlen das Tor der Schule passiert."Ich freue mich überhaupt nicht. Nur auf meine Freunde, die ich während der Ferien nicht gesehen habe." "Da ich das Abitur ablegen werde, freue ich mich gar nicht." "Ich freue mich sehr auf die Schule. Ich kann es nicht abwarten, dass ich meine Freundinnen und Frau Lehrerin sehe, die ich sehr mag." "Ich freue mich auf die Pausen, auf Freunde, aber sicher nicht auf das Lernen."
Soweit einige Stimmen aus den Schulbänken. Die Unlust gegenüber der Schule kann manchmal aber auch tiefere Wurzeln haben. Die Bürgerinitiative "Linka bezpeci", die Kindern in Not hilft und ein Sorgentelefon betreibt, erwartet dieser Tage vermehrte Anrufe, die Schulprobleme betreffen. Die Leiterin der Vereinigung Katerina Hellebrandova:
"Auch für ältere Kinder kann die Schule mit vielen Sorgen verbunden sein. Es geht nicht nur um Befürchtungen, wie ich das Lernen schaffen werde, aber auch etwa wie ich im Kollektiv der Schulklasse bestehen werde. Denn wir wissen leider, wie die Lage in Schulen aussieht. Es gibt auch aggressive Kinder. Also schützt eure Kinder, redet mit ihnen über das Geschehen, damit sie mit ihren Problemen nicht allein bleiben."