Seilbahn zwischen Podbaba und Bohnice: Prager Stadtrat verabschiedet neuen Flächennutzungsplan

Die Prager Stadtviertel Podbaba und Bohnice könnten in Zukunft durch eine Seilbahn miteinander verbunden werden. Im Stadtrat wurde am Donnerstag eine Änderung des Flächennutzungsplanes verabschiedet, durch welche die Errichtung einer solchen Verkehrsverbindung generell möglich wäre.

Die Seilbahn soll den achten und den sechsten Stadtbezirk miteinander verbinden. Der stellvertretende Oberbürgermeister Petr Hlaváček (Stan) machte darauf aufmerksam, dass die Entscheidung keinesfalls bedeute, dass die Bahn in Zukunft auch tatsächlich gebaut werde. Es gehe lediglich darum, einen eventuellen Bau vorzubereiten, so der Politiker.

Die zwei Kilometer lange Verbindung über die Moldau könnte laut bisherigen Plänen bis zu 2300 Nutzer pro Stunde befördern. Früheren Informationen zufolge ist mit Kosten von bis zu zwei Milliarden Kronen (81,6 Millionen Euro) zu rechnen.

Foto: Prager Verkehrsbetriebe

Von mehreren Oppositionspolitikern gab es im Stadtrat Kritik an dem Vorhaben. Radomír Nepil (Ano) sagte: „Wir verabschieden eine Änderung des Flächennutzungsplanes, damit dann in der Zukunft darüber entschieden werden kann, ob die Verbindung kommt oder nicht. Es handelt sich also um die Vorbereitung eines Planes für eine potentielle Lösung, zu der es jedoch gar nicht kommen muss.“ Nepils Parteikollege Stanislav Nekolný verwies darauf, dass der Stadt bis 2030 nicht genug Geld für den Bau einer Seilbahn zur Verfügung stehen würde.

Außer diesem Projekt will die Hauptstadt auch ein Planungsverfahren für eine künftige Straßenbahnverbindung in dem Gebiet in die Wege leiten. Diese soll die potentielle Seilbahn in Zukunft ablösen. Die angedachte Strecke führt dabei von Podbaba nach Troja, wofür eine Moldaubrücke an der Spitze der Kaiserinsel gebaut werden soll. Über einen Tunnel könnten die Tram-Züge anschließend die Siedlung Bohnice erreichen. Für das Projekt wird mit Kosten von 6,5 Milliarden Kronen (265 Millionen Euro) gerechnet. Die Bauarbeiten sollen frühestens 2030 beginnen und vier Jahre lang dauern.