Škoda profitiert von der Abwrack-Prämie im Ausland

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Die Nachfrage nach dem Škoda-Modell Fabia zieht an. Das gab der Pressesprecher von Škoda, Jaroslav Černý, bekannt. Am stärksten zögen die Verkaufszahlen des Kleinwagens in Deutschland an. Doch auch Österreich, Italien und Frankreich schließen auf. Alle diese Länder haben eine Abwrackprämie oder ähnliche Anreize für den Kraftfahrzeugmarkt eingeführt. Die tschechische Regierung hat der Verschrottungs-Prämie hingegen eine Absage erteilt.

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9190 Fabia-Modelle wurden im Februar in Deutschland verkauft, schreibt die „Frankfurter Allgemeine“. Im Januar seien es nur 2600 Stück gewesen. Die Wirtschaftskrise hatte zugeschlagen. Durch die Abwrackprämie hat sich das Blatt dann gewendet. Der Pressesprecher von Škoda, Jaroslav Černý, freut sich:

„Das ist ein gutes Beispiel, die Abwrackprämie in Deutschland. Die haben sich von einem Tag auf den andern entschieden, und - wie wir im Tschechischen sagen – ‚Rasch gegeben, ist doppelt gegeben’. Das gilt auch in diesem Fall.“

Die Abwrackprämie greift am stärksten bei den Kleinwagen. Neben dem Fabia ist das bei Škoda auch der Roomster. Die Firma Škoda könne nun auch wieder mehr Motoren und Getriebe für dieses Segment produzieren, teilte Vorstandsmitglied Horst Mühl mit, zuständig für Produktion und Logistik. Der Automobilherstellers in Mladá Boleslav liefert Dreizylinder-Motoren und Getriebe nicht nur für die eigene Marke, sondern auch für die Schwestermarken Volkswagen und Seat.

Firmenleitung und Mitarbeiter von Škoda können also aufatmen, vorerst einmal. Angesichts überfüllter Lager hatte Škoda den Beginn der Betriebsferien an Weihnachten 2008 auf 15. Dezember vorgezogen und die Produktion im Januar auf eine Viertagewoche umgestellt. Bis zur Jahresmitte würde es bei der Kurzarbeit bleiben, so nahm Jaroslav Černý noch im Februar gegenüber Radio Prag an:

„Wir haben mit der Gewerkschaft über die Produktion im Jahr 2009 verhandelt und beschlossen, dass wir bis zur Jahresmitte nur an vier Tagen in der Woche produzieren werden. Und falls sich die Lage bis dahin nicht bessert, werden wir im Mai oder Juni erneut verhandeln.“

Durch die bessere Auftragslage ist nun im März der Großteil der Produktion wieder auf die Fünftagewoche hochgefahren worden. Damit hat sich die Lage bei Škoda früher als erwartet entspannt.

Von wie langer Dauer die Entspannung sein wird, das wird sich allerdings erst in den kommenden Monaten weisen. Denn das Geld für die Abwrackprämie ist beispielsweise in Deutschland, dem größten Exportmarkt von Škoda, bald aufgebraucht. Um Ostern schon, so schätzt man beim ADAC, könnte es soweit sein. Und eine Aufstockung der Mittel für die Abwrackprämie steht derzeit nicht auf der Tagesordnung der Bundesregierung.