Studie: 80.000 Migranten könnten in Tschechien Arbeit finden
Die tschechische Wirtschaft könnte vom Zustrom von Migranten profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Investmentberatungsgesellschaft Cyrrus. Bedingung sei jedoch, dass der Zustrom staatlich gelenkt werde, heißt es dort weiter.
Die Investmentberater empfehlen daher eine schrittweise Aufnahme von Migranten. Insgesamt könnten 50.000 bis 80.000 Zuwanderer in der tschechischen Wirtschaft eine Beschäftigung finden.
Bei Wirtschaftsverbänden ist man indes skeptisch. Laut Karel Havlíček vom Verband der kleinen und mittelständischen Firmen sind bei seinen Mitgliedern derzeit rund 120.000 Stellen nicht besetzt. Viele der Stellen würden jedoch konkrete Qualifikationen erfordern und gewisse Sprachkenntnisse. Man könne nicht pauschal behaupten, dass Migranten diese Lücken füllen würden, so Havlíček in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.Der Chefökonom des Finanzberaters Roklen, Lukáš Kovanda, sieht Risiken vor allem bei Flüchtlingen. Sie seien im Schnitt nicht so hoch qualifiziert wie andere Zuwanderer und würden – zumindest anfangs – eher im Niedriglohnsektor beschäftigt. Dadurch könne Druck entstehen auf die ohnehin schon geringe Bezahlung für manche Professionen, so Kovanda.
Im Falle von Flüchtlingen schlägt Cyrrus in seiner Studie konkrete Maßnahmen der Politik vor, um sie besser zu integrieren. Sie sollten beispielsweise bereits arbeiten dürfen, während ihr Asylantrag noch laufe, so die Empfehlung.