Studie: Frauen in der Führungsriege weiterhin schwach vertreten

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Drei Fünftel der tschechischen Hochschulabsolventen sind weiblich, doch die Unternehmen sind weiter in Männerhand. Wie eine Studie des Verbandes „Byznys pro společnost“ zeigt, ist der Frauenanteil in den umsatzstärksten Firmen am niedrigsten. In den 13 börsennotierten Unternehmen beträgt der Frauenanteil in der Führungsriege fünf Prozent. Bei den 250 umsatzstärksten Firmen sitzen 13 Prozent Frauen im Aufsichtsrat.

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Der Verband „Byznyz pro společnost“ hat für seine Studie 27.000 Aktiengesellschaften und 414.000 GmbHs in Tschechien untersucht. Die Ergebnisse wurden am Freitag von der Presseagentur ČTK veröffentlicht. Im Fokus der Studien standen insbesondere die 250 umsatzstärksten Firmen. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten liegt hier bei 13,1 Prozent. Bei 38 Prozent der Firmen saß zumindest eine Frau im Aufsichtsrat. In den Aktiengesellschaften beträgt der Frauenanteil im Vorstand 20 Prozent, der Anteil im Aufsichtsrat 38 Prozent.

Generell gilt: Je höher der Umsatz, umso weniger Frauen. Bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Kronen lag der Anteil im Vorstand bei 11,5 Prozent, in den Aufsichtsräten bei 27,1 Prozent. Am niedrigsten ist der Frauenanteil schließlich bei börsennotierten Unternehmen. Bei diesen 13 Firmen lag der Anteil bei 5 Prozent. GmbHs werden zu 79 Prozent von Männern geleitet, zu 21 Prozent von Frauen. Am höchsten liegt der Frauenanteil bei Firmen, die erst nach 2014 entstanden sind.

Jiří Dienstbier  (Foto: Petr Vilgus,  CC BY-SA 3.0)
Im internationalen Vergleich zur Gleichstellung bewegt sich Tschechien im unteren Mittelfeld. Im Ranking des Weltwirtschaftsforum für das Jahr 2014 landete Tschechien auf dem 96. Rang von 142. Gründe liegen unter anderem in den hohen Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern und dem geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Für eine stärkere Präsenz von Frauen will Gleichstellungsminister Jiří Dienstbier (Sozialdemokraten) mit einem neuen Maßnahmenpaket sorgen. An diesem Freitag hat er mit Vetretern tschechischer Firmen darüber verhandelt. Wie Dienstbier danach vor Journalisten sagte, soll die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie gefördert werden. Vorgesehen sind außerdem neue Vorschriften für Auswahlverfahren.