Teilsanierung der Burg Karlstein wird auch für mehr Komfort sorgen
Die Besucher der Burg Karlstein müssen sich ab kommendem Jahr auf gewisse Einschränkungen einstellen, denn das historische Bauwerk wird teilweise saniert. Doch die Erneuerungsarbeiten dürften sich gerade für Touristen auszahlen.
„Das kleine Kassenhäuschen verschwindet. Es wird durch ein neues und überdachtes Besucherzentrum ersetzt.“
Das Hauptaugenmerk der Sanierung aber richtet sich auf den Kaiserpalast, das Burggrafenhaus und den Arkadenanbau. Im kaiserlichen Palast werden die unteren Räume renoviert, beginnend vom Erdgeschoss bis zum zweiten Kellergeschoss. In einem der unteren Gewölbe soll ein kleiner Kinosaal mit 20 Plätzen entstehen, informiert Kunst und ergänzt:
„Die Räumlichkeiten waren bisher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Sie stammen aus der spätgotischen Epoche, gehören also zu einem sehr wertvollen Teil der Burg.“
Noch interessanter wird es aber im unteren Kellergeschoss, das praktisch zum ursprünglichen Fundament der Burg gehört. Dazu erläuterte der Verwalter vor Medienvertretern:
„Auch wenn es nicht so aussieht: Das Kellergeschoss des Kaiserpalastes ist eines der wertvollsten Bausegmente der gesamten Burg. Unter ihm liegt das Felsmassiv, auf dem die Burg steht. Und gerade dieses Massiv sorgt für die stufenförmige Anordnung der gesamten Burg. Es handelt sich um fünf Stufen.“In diesem Kellergewölbe wurden allerdings vor Jahrzehnten Umbauten durchgeführt, die sich nicht bewährt haben. Lukáš Kunst:
„Gerade hier wurde in den 1960er und 1970er Jahren ein sehr unsensibler Eingriff ist das Mauerwerk vorgenommen. Ich spreche von der Decke, die damals mit einer Eisenbetonkonstruktion versehen wurde. Diese wollen wir jetzt entfernen und durch eine Decke mit Holzbalken ersetzen, so wie es sie früher dort gegeben hat.“
Die Renovierung der unteren Bausubstanz einschließlich der Umbauten ist also ziemlich umfangreich. Sie wird im nächsten Jahr beginnen und soll 2022 abgeschlossen sein. Während der Renovierungsarbeiten bleibe die Burg für Besucher geöffnet, es werde nur kürzere Schließungen bestimmter Objekte geben, heißt es. Mit dem Entstehen des Besucherzentrums wird sich zudem das Angebot an Erfrischungen für die Burggäste verbessern, verspricht Kunst.
Die Kosten für die Renovierung belaufen sich auf 95 Millionen Kronen (3,8 Millionen Euro), 85 Prozent davon werden aus EU-Fördergeldern gedeckt. Karlstein ist eines der beliebtesten Touristenziele in Tschechien. Im vergangenen Jahr besuchten rund 230.000 Menschen das gotische Bauwerk. Nach Beendigung der Um- und Zubauten aber will man wieder höhere Besucherzahlen erreichen. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1995: Vor 23 Jahren passierten etwa 350.000 Menschen die Burgtore.