Tschechien initiiert eine einheitliche EU-Politik gegenüber Kuba
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet, in der Zukunft einstimmig gegenüber Kuba vorzugehen und der dortigen Bevölkerung beim Übergang vom jetzigen totalitären Regime zur Demokratie zu helfen. Damit haben die EU-Außenminister während ihres Treffens am Montag in Luxemburg eine Idee unterstützt, um deren Durchsetzung sich die tschechische Diplomatie bemüht hat. Martina Schneibergova fasst zusammen.
Das bisherige Fehlen einer gemeinsamen Politik der EU gegenüber dem kubanischen kommunistischen Regime wurde in der Vergangenheit mehrmals vom ehemaligen tschechischen Präsident Vaclav Havel kritisiert. Havel, der zu den Begründern des internationalen Ausschusses zur Unterstützung der Demokratie auf Kuba gehört, erklärte vor kurzem während seines Besuchs in Brüssel, er habe das Gefühl, dass die EU Angst habe, Castro und ähnlichen Machthabern klar zu sagen, dass die Menschenrechte ihr mehr als die Geschäfte bedeuten. Eine solche Haltung lohne sich nicht und die Europäer sollten sich dessen bewusst werden, sagte Vaclav Havel in Brüssel.
Zwar hat die EU zur Freilassung der politischen Gefangenen aufgefordert, politische Sanktionen gegen das Castro-Regime wurden jedoch nicht verhängt. Für die kubanischen Dissidenten ist die allzu vorsichtige Haltung einiger EU-Länder eine Enttäuschung. Einer von ihnen, Vladimiro Roca, brachte gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK die Meinung zum Ausdruck, mit der EU könne man bei der Demokratisierung Kubas nicht rechnen.