Tschechische Bahnen wollen Streit um Arriva-Angebot vors Kartellamt bringen

Foto: Rainerhaufe, CC BY-SA 4.0

Das Staatsunternehmen streitet mit dem Verkehrsministerium über die Vergabe der Bahnverbindung zwischen Ústí nad Labem und Pardubice über Liberec. Denn die Deutsche-Bahn-Tochter Arriva hat den Zuschlag für den Betrieb der Strecke erhalten.

Laut den Tschechischen Bahnen ist die Vergabe durch das Ministerium jedoch nicht fair verlaufen. Deswegen habe man die Sache nun dem tschechischen Kartellamt zur Kontrolle übergeben, gab ein Bahnsprecher am Donnerstag bekannt.

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals idnes.cz werfen die Tschechischen Bahnen (České drahy – ČD) dem Ministerium vor, während des Vergabeprozesses die Regeln geändert zu haben. Ursprünglich verhandelten die Ministerialen nur mit den ČD über den Betrieb der Strecke. Dann brachte sich aber auch Arriva ein und machte ein günstigeres Angebot. Und dies erhielt den Zuschlag. Laut den Tschechischen Bahnen enthält das Arriva-Angebot aber einige wichtige Leistungen nicht, die das Ministerium zuvor gefordert hatte. Vor allem geht es dabei um die Ausrüstung bestehender Züge mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS bis 2025. Ab dann ist die Nutzung des ETCS nämlich in der EU vorgeschrieben.

Das tschechische Verkehrsministerium hält jedoch die Einwände der Bahnen für ungerechtfertigt. Deswegen hat es einen Einspruch der Bahnen gegen die Vergabe an Arriva zurückgewiesen. Die DB-Tochter soll bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember zwischen Ústí nad Labem und Pardubice fahren.

Autor: Till Janzer
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