Tschechische Firmen entdecken Rumänien
Die Unternehmer hierzulande entdecken seit Neuestem Rumänien als interessantes Ziel. Mittlerweile sind rund 700 Firmen aus Tschechien auf dem Markt des Balkanstaates tätig. Dies sind doppelt so viele wie 2007, als Rumänien der EU beitrat. Die Regierung in Bukarest spricht von einer Wirtschaftsbelebung und lockt weitere Investoren ins Land.
Nach Rumänien expandieren will beispielsweise auch die ostböhmische Firma Forez. Sie stellt Formteile aus Kunststoff und Metall für die Automobilindustrie her und sucht zurzeit nach einem Ort in Rumänien für den Bau einer Produktionshalle. Die Halle soll der Firma nach binnen drei Jahren errichtet werden. Rund 250 Arbeiter könnten dann in dem Werk beschäftigt sein. Schon vorher möchte das Unternehmen aber eine Fabrikhalle vor Ort mieten und dort bereits 50 Menschen anstellen. Die Produkte sollen nicht nur auf den rumänischen Markt kommen, sondern auch nach Bulgarien, Russland, Serbien und in die Ukraine exportiert werden.
Insgesamt gilt die Automobilindustrie als attraktivste Branche in Rumänien. Dortige Unternehmen und Behörden haben aber nicht nur Interesse an Pkws, sondern auch an Omnibussen aus Tschechien. Škoda Electric hat zum Beispiel bereits lukrative Verträge mit rumänischen Kunden geschlossen.Tschechische Firmen beteiligen sich in großem Umfang auch an Projekten im Energiesektor. Vor allem handelt es sich um die Modernisierung von Wärme- und Wasserkraftwerken. So ist der tschechische Energiekonzern ČEZ ein wichtiger Produzent von Windenergie in Rumänien.
Während der Wirtschaftskrise hatte Rumänien mit einem starken Rückgang an ausländischen Investitionen zu kämpfen. In letzter Zeit hat sich die Lage aber wieder gebessert. Investoren werden durch Steuervergünstigungen und staatliche Unterstützungsangebote angelockt. Ausländische Unternehmer haben indes oft Probleme mit der veralteten rumänischen Infrastruktur. Die Firma Forez sucht darum beispielsweise nach einem Standort nahe der ungarischen Grenze.