Tschechische und österreichische Gewerkschafter diskutierten über Arbeitsbedingungen im Handelsbereich

Unter dem Motto "Gemeinsam arbeiten in einem gemeinsamen Europa" wurde am vergangenen Donnerstag im südböhmischen Ceské Budejovice/Budweis eine Konferenz der Gewerkschaften und Betriebsräte aus dem Handelsbereich in Oberösterreich und in Tschechien veranstaltet. Thema der Konferenz waren die Arbeitsbedingungen in den Supermärkten. Erich Reichelt ist Geschäftsbereichsleiter-Stellvertreter in der Gewerkschaft der Privatangestellten.

Unter dem Motto "Gemeinsam arbeiten in einem gemeinsamen Europa" wurde am vergangenen Donnerstag im südböhmischen Ceské Budejovice/Budweis eine Konferenz der Gewerkschaften und Betriebsräte aus dem Handelsbereich in Oberösterreich und in Tschechien veranstaltet. Thema der Konferenz waren die Arbeitsbedingungen in den Supermärkten. Erich Reichelt ist Geschäftsbereichsleiter-Stellvertreter in der Gewerkschaft der Privatangestellten:

Zum Unterschied von den tschechischen Verkäuferinnen und Verkäufern haben die Angestellten im Handelsbereich in den multinationalen Konzernen in Österreich arbeitsfreie Feiertage, und die Öffnungszeiten der Geschäfte sind beschränkt. Der tschechische Gewerkschaftsverband der Beschäftigten im Handelsbereich wird unter anderem auch aufgrund der Erfahrungen aus dem Nachbarland dem Parlament einen Gesetzentwurf vorlegen, nach dem die Supermärkte nur mehr von 6 bis 22 Uhr geöffnet sein dürfen, allerdings einschließlich der Feiertage. Elf Tage im Jahr sollten die Läden geschlossen sein. Wurde auch dieses Thema angesprochen? Erich Reichelt dazu:

"Dies ist ein anderes Thema. Wir haben es heute ein bisschen getrennt - einerseits die Frage der Öffnungszeiten und andererseits die Frage der Arbeitsbedingungen. Bei den Öffnungszeiten gibt es selbstverständlich Unterschiede, die historisch in Österreich anders gewachsen sind als in Tschechien. Bei den Arbeitsbedingungen sehe ich aber keine großen Unterschiede."

Über die Ergebnisse der Tagung der tschechischen und österreichischen Gewerkschafter sagte Erich Reichelt:

"Wir sind insofern zufrieden, weil wir heute die Fortführung des Dialogs heute beschlossen haben. Die nächste Runde wird in Linz stattfinden. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind."

Die tschechischen Gewerkschaften knüpften die Kontakte zu ihren österreichischen Kollegen, nachdem sich die österreichischen Firmen - wie z. B. Julius Meinl - auch in Tschechien niedergelassen hatten. Der Vorsitzende des tschechischen Gewerkschaftsverbandes der Beschäftigten im Handelsbereich, Alexandr Leiner hält den Erfahrungsaustausch für sehr wichtig:

"Wir einigten uns darüber, dass der Informationsaustausch erforderlich ist, und dass wir eine solche Konferenz mindestens einmal im Jahr organisieren werden. Wir tauschen Informationen auch mit den Kollegen aus Deutschland aus. Uns stört die Tatsache, dass die Löhne bei uns sehr niedrig sind, während die Preise den Preisen in den EU-Ländern angepasst werden. Ich meine, dass es mit der Zeit zu Lohnerhöhungen kommen muss. Dies wird aber meines Erachtens noch ein langer Prozess sein."