In Ústí nad Labem/Aussig fanden die XII. Colloquia Ustensia statt

Karl-Heinz Plattig

Nicht nur Tschechisch-Kurse, sondern auch Wanderungen und Diskussionen standen auf dem Programm der zweiwöchigen XII. Colloquia Ustensia, die am vergangenen Wochenende in der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem zu Ende gingen. Die Ferienkurse werden vom Institut für slawisch-germanische Forschung der Jan Evangelista Purkyne-Universität in der Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde organisiert.

Karl-Heinz Plattig
Nicht nur Tschechisch-Kurse, sondern auch Wanderungen und Diskussionen standen auf dem Programm der zweiwöchigen XII. Colloquia Ustensia, die am vergangenen Wochenende in der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem zu Ende gingen. Die Ferienkurse werden vom Institut für slawisch-germanische Forschung der Jan Evangelista Purkyne-Universität in der Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde organisiert.

Professor Karl-Heinz Plattig, von Beruf Mediziner und Physiologe, erinnerte sich an die Anfänge der Kurse in Ústi nad Labem:

"Wir hatten bei der Gründung der Universität in Ústí mitgeholfen - die Ackermann-Gemeinde und ich denke noch heute gern daran, wie u. a. Frau Doktor Jaroslava Moserová gekommen war, um Rat und Hilfe zu erbitten - mit einer Delegation von weiteren Persönlichkeiten aus Ústí und Umgebung. Dann war ich bei der Gründung der Universität dabei und wurde gefragt, was können wir - Tschechen - wir Leute aus Ústí - machen, um die Hilfe ein bisschen zu vergelten und da war meine spontane Idee, ein Tschechisch-Kurs für Deutsche wäre sehr praktisch, denn das Sprachproblem kann nicht so gelöst werden, dass immer nur die Tschechen deutsch kennen und die Deutschen gar nichts. Es ist schon auch für das Verständnis der wunderschönen tschechischen Kultur wichtig - man muss wenigstens ein bisschen Sprachkenntnisse haben."

Christoph Lippert
Ans Mikrofon bat ich auch einen Kursteilnehmer der Colloquia Ustensia:

"Mein Name ist Christoph Lippert, ich bin 48 Jahre alt, und komme aus Herzogenaurach bei Erlangen. Meine Eltern stammen beide aus dem Sudetenland. Deshalb fühle ich mich auch als Sudetendeutscher und fühle mich hier eigentlich zu Hause. Ich bin schon das vierte Mal hier - also eigentlich ein altgedienter Teilnehmer. Mir liegt sehr daran, Tschechisch zu lernen, weil mir die Sprache sehr gut gefällt. Es geht mir mit der tschechischen Sprache sehr ähnlich wie mit meiner Frau: Ich liebe sie sehr, aber ich verstehe sie nicht."

Christoph Lippert  (li.)
Schön gesagt. Die Kursteilnehmer lernten neben der tschechischen Sprache auch tschechische Lieder. Und mit Erfolg, wie es scheint: