Der Chor des Bischöflichen Gymnasiums im nordböhmischen Varnsdorf hat mit dem Lied, das Sie soeben gehört haben, die Festveranstaltung anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für Peter Kien eröffnet. Es war kein Zufall, dass gerade die Schüler die Gedenkveranstaltung mitgestaltet haben. Denn die Gymnasiasten von Varnsdorf, genauer gesagt die Schüler der achten Klasse, haben den jüdischen Maler und Dichter für seine Geburtsstadt so zu sagen wieder entdeckt. Mit der Gedenktafel wollen die Schüler nicht nur an Petr Kien, der im Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet wurde erinnern, sondern auch - wie auf der Tafel steht - an alle sechs Millionen Opfer der Shoah.
Der Chor des Bischöflichen Gymnasiums im nordböhmischen Varnsdorf hat mit dem Lied, das Sie soeben gehört haben, die Festveranstaltung anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für Peter Kien eröffnet. Es war kein Zufall, dass gerade die Schüler die Gedenkveranstaltung mitgestaltet haben. Denn die Gymnasiasten von Varnsdorf, genauer gesagt die Schüler der achten Klasse, haben den jüdischen Maler und Dichter für seine Geburtsstadt so zu sagen wieder entdeckt. Mit der Gedenktafel wollen die Schüler nicht nur an Petr Kien, der im Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet wurde erinnern, sondern auch - wie auf der Tafel steht - an alle sechs Millionen Opfer der Shoah. Eine Mitarbeiterin der israelischen Botschaft in Prag würdigte bei der Enthüllung der Gedenktafel die Verdienste der jungen Menschen aus Varnsdorf und sagte u. a.:
Petr Kien: Autoporträt
"Es scheint unglaublich, dass es im 21. Jahrhundert Menschen gibt, die die sechs Millionen Opfer des Holocaust leugnen. Die Opfer zu leugnen bedeutet, der Welt die Lehre wegzunehmen, die aus der Geschichte folgt. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein solches schwarzes Kapitel der Geschichte sich nie wiederholen kann. Aus dem Grund danke ich den Schülern des Gymnasiums dafür, dass sie uns geholfen haben, Petr Kien wieder zu entdecken und dass sie uns mit seiner Persönlichkeit an die weiteren sechs Millionen Opfer erinnern."
Ausstellung in der CSOB-Bank
Nach der Enthüllung der Gedenktafel wurde im Gebäude der CSOB-Bank in Varnsdorf eine Ausstellung von Petr Kiens Werken eröffnet. Jana Kopeckova ist eine der erwähnten Schülerinnen und Schüler, die sich mit Petr Kiens Persönlichkeit befassten:
Schülerinnen des Gymnasiums (Jana Kopeckova - rechts)
"Petr Kien wurde hier in diesem Haus geboren. Als der Krieg begann, musste er seiner Familie nach Theresienstadt/Terezín folgen. Er malte dort viele Plakate und Gemälde und schrieb sogar das Libretto für eine Oper."
Es handelt sich um Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis". Jana Kopeckova erzählt, dass sie mit ihrer Klasse auf den Namen Petr Kien im Rahmen des Projektes "Verschwundene Nachbarn" gestoßen ist:
Brief von Petr Kien
"Wir besuchten die Gedenkstätte in Terezín. Dort haben wir viele Materialien gefunden, die wir für unsere Arbeit brauchten. Wir konsultierten es mit Vertretern von jüdischen Gemeinden. Dann sind wir auf die Idee gekommen, eine Gedenktafel zu errichten."
Abgangs-Zeugnis
Am schwierigsten war es nach Meinung der Gymnasiasten, Kiens Werke und andere Materialien zusammenzutragen. Klassenlehrerin Marcela Svobodova dazu:
"Ich muss sagen, dass wir angenehm überrascht waren. Es war sehr schön. Denn wir haben gesehen, dass unsere Schüler viel mehr machen können, als wir gedacht haben."