Vor der iranischen Botschaft wurde für Israel demonstriert

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Im Herbst des vergangenen Jahres ließ der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadinejad auf einer Konferenz mit dem Titel "Die Welt ohne Zionismus" verlauten, Israel müsse von der Landkarte verschwinden. Es war damals nicht sein erster, aber bei weitem nicht auch letzter mündlicher Angriff gegen Juden und den jüdischen Staat. Gegen diese Attacken des iranischen Staatsoberhauptes protestierte eine Gruppe von tschechischen Bürgern am Sonntagnachmittag vor der iranischen Botschaft in Prag. Martina Schneibergova war dabei.

Ludmila Hallerova  (links),  Foto: Autorin
Mit den israelischen Fahnen in der Hand sangen die etwa zwanzig Menschen, die sich vor der iranischen Botschaft in Prag versammelt haben, die israelische Nationalhymne Hatikva. In ihrem Text heißt es unter anderem, dass Israel nach zwei Tausend Jahren in sein Land zurückkehrte und freut ist, dort in Freiheit und Sicherheit zu sein. "Wir wünschen uns, dass Israel auch in Sicherheit bleibt", sagten die Teilnehmer der Versammlung. Als den Beweggrund für die Demonstration bezeichnete ihre Initiatorin Ludmila Hallerova die Provokationen des iranischen Staatsoberhauptes:

"Da es schon acht Monate dauert, so haben wir gedacht, wenn Israel heute seinen Geburtstag feiert, ist heute der richtige Tag, an dem wir dem iranischen Staatspräsidenten sowie seinem Volk sagen sollen, dass sie eigentlich gegen sich selbst arbeiten."

Auf der Demonstration wurde ein Brief an den iranischen Staatspräsident Ahmadinejad vorgelesen, den die Teilnehmer danach in den Briefkasten der Botschaft geworfen haben.

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"Es ist eine sehr kurze Botschaft. Wir haben ein Zitat im Koran gefunden, wo Allah sagt, dass er dieses Land den Kindern Israels gegeben hat und dass er sie in den letzten Tagen dorthin zurückführen wird. Eigentlich eine Prophezeiung, die in die heutige Zeit passt. Außerdem haben wir in den Brief ein Zitat aus der Bibel - aus Prophet Jesaja - geschrieben, in dem steht, dass die Ägypter, die Assyrer und die Israelis ein Segen mitten auf Erden sind. Dem Herrn Präsidenten haben wir geschrieben, dass wir wissen, dass er den Koran hochschätzt, aber seine Taten sind eigentlich dagegen gerichtet. Er macht etwas, was gegen Allahs Willen ist. Wir haben außerdem ganz deutlich gesagt, dass wir Freunde sowohl der Juden, als auch der Moslems sind und dass wir uns ein friedliches Leben im Nahen Osten wünschen. Ich glaube, dass jede kleine Stimme für Israel Bedeutung hat, und die Israelis schätzen es sehr. Meine Freunde in Israel wissen von dieser Demonstration und sind sehr dankbar, dass überhaupt jemand Stimme für sie erhebt."

Versammlung vor der iranischen Botschaft wurde von der tschechischen Hilfsorganisation "Operace Ester" organisiert, deren Mitglieder vorwiegend Angehörige verschiedener Kirchen sowie Juden sind.