Weinlese: Niedrigerer Ertrag, aber hohe Traubenqualität
Die Weintraubenernte wird in diesem Jahr um fünf Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Die Traubenqualität sei jedoch sehr hoch, teilte der Präsident des Winzerverbands, Martin Chlad, auf einer Pressekonferenz am Dienstag mit.
Im Vergleich zum Vorjahr wird die Ernte diesmal um 15 Prozent niedriger sein. In diesem Jahr habe sich jedoch mehr als zuvor bestätigt, dass es Sinn mache, die Traubenqualität erst dann zu beurteilen, nachdem der Großteil geerntet worden sei, erklärte Chlad. Im Juli und Anfang August sah es seinen Worten zufolge nicht gut aus. Ab Mitte August aber verbesserte sich das Wetter, die Sonne schien oft, am Morgen war es kühler. Dies sei genau das Wetter, das die Weintraben brauchen, so der Experte. Er machte darauf aufmerksam, dass die Weinlese in Europa nicht nur durch die Frühlingsfröste, sondern auch durch Hagel und Dürre beeinflusst wurde. In Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien wird laut Chlad eine der niedrigsten Ernten im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt erwartet.
Die Weinlese begann dieses Jahr in Tschechien um den 20. September herum. Bisher sind 80 Prozent der Trauben eingebracht. Die Ernte wird bis Ende Oktober fortgesetzt. Einige spätere Weinsorten werden erst im November geerntet. Die Qualität der Trauben sei sehr hoch, sie enthielten allgemein mehr Säuren. Dank eines hohen Zuckergehalts und guter Reife könnte die Lese 2021 zu den sehr interessanten Jahrgängen gehören, so Chlad.
Wie die Winzer bemerkten, fand die Weinlese in diesem Jahr wieder in der üblichen Zeit statt. Dank einigen sehr warmen Monaten wurde sie in den letzten Jahren oft früher vollzogen. Wie der Chefsommelier des Nationalen Weinbauzentrums in Valtice, Marek Babisz, dazu sagte, sei in den 1980er und 1990er Jahren in der Regel Mitte September mit der Ernte begonnen worden.