Weiteres Silber für Tschechien – diesmal bei den Kanuten

Jaroslav Volf und Ondřej Štěpánek (Foto: ČTK)

Der Kanuslalom gehört zu den tschechischen Paradedisziplinen. Nachdem die Finalfahrten im Canadier-Zweier der Männer und im Kajak-Einer der Frauen wegen eines Gewitters verschoben wurden, war nun der Freitag der Stichtag. In beiden Disziplinen hatte Tschechien jeweils ein heißes Eisen im Feuer. Eines jedoch erlosch im kalten Wasser des olympischen Kanals im Shunyi-Park.

Štěpánka Hilgertová  (Foto: ČTK)
Der Unglücksrabe war Štěpánka Hilgertová. Die erfahrene 40-jährige Kajak-Fahrerin war nach dem Halbfinale noch auf Platz drei gelegen, doch im Finale kenterte sie vor dem vierten Tor. Bis sich Hilgertová wieder aufrichten konnte, hatte die Strömung sie bereits unter drei weiteren Toren durchgetrieben. Im Endresultat bedeutete dies für die Olympiasiegerin von Atlanta und Sydney nur der neunte Platz.

Besser erging es dem Canadier-Zweier von Jaroslav Volf und Ondřej Štěpánek. Sie waren nach dem Halbfinale ebenfalls auf Platz drei gelegen. Weil sich aber die Deutschen Felix Michel und Sebastian Piersig einen ähnlichen Fehler wie Hilgertová leisteten, sprang für das tschechische Boot Silber raus – hinter den slowakischen Brüdern Hochschoner. Insgesamt hat Tschechien nun zwei Gold- und zwei Silbermedaillen. Im inoffiziellen Medaillenspiegel bedeutet das ein beachtlicher zwölfter Platz.

Auf dem Wasser ruht im Übrigen noch eine weitere tschechische Medaillenhoffnung – und zwar im Segelrevier von Qingdao. Lenka Šmídová und Lenka Mrzílková kämpfen dort in der 470er Klasse nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern auch mit den schlechten äußeren Bedingungen:

Jaroslav Volf und Ondřej Štěpánek  (Foto: ČTK)
„Im Sommer weht hier kein Wind, das ist nur eine schwache Brise. Angeblich soll immer erst zum 1. September Wind aufkommen. Würden die Olympischen Spiele erst dann stattfinden, wäre es sicher ein idealerer Ort für den Segelsport“, sagt Lenka Šmídová, die Silbermedaillengewinnerin von Athen.

In den bisherigen sechs von zehn Rennen haben sie und ihre Partnerin Ergebnisse zwischen Rang 4 und 12 eingefahren.

„Insgesamt ein Erfolg, aber wir können es besser und es sollte auch noch besser werden“, gibt Šmídová die Hoffnungen auf eine Medaille nicht auf.

Eindeutig positiv ist hingegen eine Nachricht, die von den tschechischen Basketball-Spielerinnen kommt. Sie besiegten am Freitag Neuseeland mit 90:59 und stehen nun im Olympia-Viertelfinale.

Autor: Till Janzer
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