Weltkrebstag: Früherkennung im Fokus
Der 4. Februar ist Weltkrebstag. In Tschechien wird jedes Jahr bei fast 100.000 neuen Patienten Krebs diagnostiziert. Trotz Fortschritte bei der Behandlung sterben immer noch viele Menschen hierzulande an der Erkrankung, 2016 waren es 27.261 Patienten.
„Wir können jedoch beeinflussen, dass eine bösartige Neubildung rechtzeitig entdeckt wird. In der Frühphase lassen sich viele Krebserkrankungen heilen. Die Chance der Patientinnen und Patienten, dass sie überleben, ist dann bedeutend höher.“
Die Ärztin kümmert sich um Patientinnen mit Brustkrebs. 2002 wurde ein landesweites Mammographie-Screening-Programm gestartet.
„Patientinnen über 45 Jahre sollten am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen. Die Krankenversicherung bezahlt einmal in zwei Jahren die Untersuchung der Brust. Es kann auch passieren, dass bei einer Patientin zwar ein Geschwulst gefunden wird, dies aber nur eine kosmetische Angelegenheit ist. Das ist der Sinn des Screenings.“Wie die Ärztin betont, sind zudem gynäkologische Frühuntersuchungen von Bedeutung. Je später der Krebs entdeckt wird, desto schwieriger kann er behandelt werden. Dabei schreitet die Forschung zu Therapiemöglichkeiten laut der Onkologin schnell voran.
„Es werden zahlreiche klinische Studien durchgeführt, die in sehr effektive Behandlungsmöglichkeiten münden. Wir warten jedoch immer eine bestimmte Zeit, bis wir sie auch in der Praxis übernehmen.“
Die Plattform „Hlas pacientek“ (Stimme der Patientinnen) setzt sich dafür ein, dass neue Therapiemöglichkeiten zunehmend angeboten werden. Die Initiative beteiligt sich zudem am aktuellen Programm der Tschechischen Gesellschaft für Onkologie, das auf organisatorische Änderungen in der Krebsbehandlung zielt. Ivana Plechatá ist Koordinatorin der Plattform.„Neben den großen onkologischen Zentren werden dabei spezialisierte regionale Therapiezentren errichtet. Der Betrieb dieser Zentren wird derzeit in Prag und Brno / Brünn getestet sowie in den Kreisen Mittelböhmen und Vysočina.“
Die Plattform setzt sich auch dafür ein, dass die Patientinnen und Patienten nicht im Alltag in Schwierigkeiten geraten. Ivana Plechatá:
„Es geht uns darum, dass die Behörden beispielsweise schneller über die finanziellen Zuschüsse entscheiden, auf die die Kranken Anspruch haben.“
Möglicher Streit mit den Behörden ist jedoch nicht das Hauptproblem für Krebskranke. Viel schwieriger seien die Diagnose an sich und der Mangel an Informationen.