In Žďár nad Sázavou öffnen die Zaubergärten
Die historischen Sehenswürdigkeiten in Tschechien werden in diesen Tagen unter strengen hygienischen Bedingungen wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Unter dem Motto „Pojďme se nadechnout“ („Lasst uns Atem schöpfen“ ) werden am kommenden Wochenende die Gärten im Schloss Žďár nad Sázavou / Saar zugänglich.
Pavel Haluza leitet den Betrieb des Baudenkmals:
„Unter dem Titel ,Die Zaubergärten‘ werden die Privatgärten der Familie Kinský geöffnet. Das passiert einmal, höchstens zweimal im Jahr. Es handelt sich um eine Veranstaltung, die eine Mischung aus Kulturprogramm und Wanderung durch einen botanischen Garten ist. Die Besucher spazieren durch die herrlichen Gärten. An einigen Stellen treten Tänzer auf, Musiker spielen, und nicht zuletzt sind Kunstwerke installiert worden. In diesem Jahr werden dort Metallskulpturen von Jan Dostál gezeigt.“
Die Gärten gehörten ursprünglich zum Zisterzienserkloster Born der Seligen Jungfrau Maria. Dieses wurde im 13. Jahrhundert gegründet. Die Mönche züchteten im Garten des Konvents einst Gemüse und Kräuter. Im Zentrum der Anlage steht das Gebäude der Sommerprälatur. Eine weitere Dominante stellt die Basilika der Mariä Himmelfahrt und des heiligen Nikolaus dar. Aus dem Garten bietet sich ein herrlicher Blick auf die Wallfahrtskirche des Heiligen Johannes Nepomuk. Das Werk von Architekt Johann Blasius Santini-Aichl steht auf der Unesco-Kulturerbeliste.
Das Schloss befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Klosters, das 1784 – in der Zeit der Josefinischen Reformen – aufgelöst wurde. Daraufhin wurde das Kloster wurde in ein Schloss umgebaut. Anfang der 1990er Jahre wurde die Residenz im Rahmen der Restitutionen der Familie Kinský zurückerstattet. Schlossdirektor Haluza:
„Wir bemühen uns, das Schlossareal mit Leben zu füllen. Die tagtägliche Pflege des Geländes ist verbunden mit der Erinnerungsarbeit an die Vorfahren. Zudem kümmern wir uns um das Kulturerbe und versuchen, es an neue Generationen weiterzugeben. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass wir vor Ort auf eine 800 Jahre alte Tradition verweisen können. Wenn es nicht das kommunistische Regime gegeben hätte, würde es sich um eine kontinuierliche 800-jährige Arbeit handeln seit der Gründung des Klosters im 13. Jahrhundert bis heute.“
Die Gärten der Familie Kinský sind am diesem Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.