„Zlin Film Festival“ präsentiert zum 54. Mal Kinder- und Jugendfilme

Foto: ČTK

Es ist das älteste Festival seiner Art in der Welt: Zum 54. Mal findet in Zlín das Internationale Filmfestival für Kinder und Jugendliche statt. An diesem Freitag wird es eröffnet.

Foto: ČTK
Die ostmährische Stadt Zlín verwandelt sich an diesem Freitag in ein globales Zentrum für Kinderfilme. Schauspieler, Filmregisseure und Produzenten, doch vor allem Kinder kommen dort in den nächsten sieben Tagen zusammen. Auf sie warten hunderte Filme, Wettbewerbe, Ausstellungen und ein reiches Begleitprogramm. Auf dem Spielplan des diesjährigen „Zlín Film Festivals“ – so der offizielle Name der Filmschau – stehen 365 Streifen aus 55 Ländern. Zehn Filme werden offiziell in Weltpremiere vorgestellt. Bei der Schau zu sehen sind sowohl Spiel- als auch Trickfilme, besondere Aufmerksamkeit ist auf Filme von Nachwuchsregisseuren gerichtet. Den Charakter der Filmschau beschreibt Festivaldirektor Zdeněk Skaunic:

Zdeněk Skaunic  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
„Das Festival ist nicht nur für Kinder und Jugendliche bestimmt. Wir bemühen uns seit einigen Jahren, ein Familienfestival, also eine Veranstaltungsreihe für die ganze Familie aufzubauen. Dies beginnt bei Kindern im Vorschulalter und endet mit Filmen und Veranstaltungen für Senioren. Die Mehrheit der Programmpunkte richtet sich aber selbstverständlich an Kinder und Jugendliche. Meiner Meinung nach gelingt es uns sehr gut, einen Überblick über das zu bieten, was in diesem Bereich im zurückliegenden Jahr entstanden ist.“

Traditionell steht beim Festival ein Land im Mittelpunkt. Diese Hauptgastrolle nimmt in diesem Jahr Polen ein. Festivaldramaturgin Jaroslava Hynštová:

Jaroslava Hynštová  (Foto: Archiv des Festivals)
„Die polnische Kinematographie hat in anderen Genres einiges zu bieten. Was aber konkret die Kinderfilme betrifft, da wurde bisher in dem Land relativ wenige produziert. Wir zeigen eine Auswahl von zwölf Streifen. Sie wenden sich eher ernsten Themen zu, Komödien gibt es nicht viele. Und wenn doch, dann sind es oft – wie auch in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks – Retrokomödien. Es handelt sich dabei aber nicht um echte Kinderfilme, sondern eher um Familienfilme.“

In diesem Jahr wurden zudem zwei neue Sektionen in das Programm integriert. Eine trägt den Namen „Im Schatten des Krieges“. Programmdirektorin Markéta Pášmová stellt die zweite Sektion vor:

„Sie heißt ‚Ferne Kindheit‘. In dieser Sektion werden unter anderem Streifen von den Philippinen, aus Indien oder aus Kasachstan gezeigt. Sie reflektieren das Leben der dortigen Kinder und zeigen den Gleichaltrigen in Tschechien, wie man anderswo lebt. Genauer gesagt wird gezeigt, welch schweres Leben die Kinder dieser Länder zum Teil haben, was für sie von Bedeutung ist und wie sie sich unterhalten.“

Barbora Szolonyová  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Eine Neuigkeit dieses Jahrgangs ist das sogenannte Festivalschloss für die kleinsten Besucher. Es steht mitten im Zentrum von Zlín, sagt Marketing-Direktorin Barbora Szolonyová:

„Dort besteht ein großes Spielzimmer sowie eine Entspannungszone mit vielen Workshops für Kinder, aber auch für deren Mütter und Väter. Zur Verfügung stehen Trampolinen, Roller oder eine Wand zum Malen – einfach alles, was die Kinder mögen.“

Am kommenden Mittwoch wird das Festival mit einem Gala-Abend einschließlich der Preisverleihung beendet. Am Donnerstag werden dann die Siegesfilme präsentiert.