Zum 15. Mal: Festival des deutschsprachigen Theaters in Prag

Foto: www.theater.cz

Bereits in seinen 15. Jahrgang startet an diesem Wochenende in Prag das Festival des deutschsprachigen Theaters. Radio Prag stellt Ihnen das diesjährige Programm der vier Teilnehmerländer vor.

Die Inszenierung von Elfriede Jelineks Stück „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften“, die zurzeit auf der Neuen Bühne des Prager Nationaltheaters zu sehen ist, hat den diesjährigen Josef-Balvín-Preis für die beste tschechische Adaptation eines deutschsprachigen Stücks bekommen. Die Verleihung des Preises bildet traditionell den Auftakt zum Festival des deutschsprachigen Theaters, das an diesem Wochenende in Prag beginnt. Ganz unbeeindruckt von der Wirtschaftskrise und den allgegenwärtigen Subventionskürzungen, wie Festival-Leiterin Jitka Jílková im Interview mit Radio Prag sagt:



Aus dem Theaterstück „Rechnitz“  (Foto: Toni Suter)
„Wir mussten das Programm erstaunlicher Weise überhaupt nicht einschränken. Es war wohl ein Zusammenspiel von einigen glücklichen Zufällen, dass es uns gelungen ist, ein so umfangreiches Programm zusammenzustellen.“

Auch diesmal sind beim Festival wieder fast alle deutschsprachigen Länder vertreten. Der Schweizer Botschafter André Regli stellt den Beitrag seines Landes vor:

„Die Schweiz wird mit zwei Produktionen anwesend sein. Das Theater am Neumarkt von Zürich zeigt das Stück ‚Biographie’ von Max Frisch. Die zweite Produktion ist der Beitrag ‚Rechnitz. Der Würgeengel’, eine Inszenierung des Schauspielhauses Zürich eines Stück der Literaturnobelpreisträgerin von 2004, Elfriede Jelinek.“



Aus dem Theaterstück „Biographie“
Mit einer Produktion vertreten ist auch Luxemburg, die Konsul Frank Biever vorstellt:

„Bei der diesjährigen Produktion handelt es sich um eine Produktion des luxemburgischen Kasemattentheaters: ‚Briefe von Kurt Tucholsky und Franz Kafka’. Die werden gelesen und schauspielerisch dargestellt von zwei luxemburgischen Schauspielern.“

Den größten Teil des Festival-Programms nehmen in diesem Jahr Produktionen aus Deutschland ein, wie Angelika Eder vom Goethe-Institut erläutert:

„Wir haben wieder ein Stück von Kafka dabei, diesmal aus Hamburg vom Thalia-Theater, wir haben eine Inszenierung vom Deutschen Theater Berlin. Und wir haben zwei Inszenierungen vom Staatsschauspiel Dresden, auf die ich mich sehr freue.“

Aus dem Theaterstück „Lulu“
Österreich wird in diesem Jahr vom Schauspieler und Kabarettisten Josef Hader repräsentiert, der mit seinem Solo-Programm „Hader spielt Hader“ auftritt:

„Österreich war ja von Anfang an mit dabei. In diesem Jahr sind wir nur mit einer Produktion und einem Mann vertreten. Das ist vielleicht ein wenig ein Widerspruch, hat aber finanzielle Gründe“, so Florian Haug, der Leiter des Österreichischen Kulturinstitutes, der betont, Österreich sie aber mit Stücken der Autorin Elfriede Jelinek und Alban Bergs „Lulu“ würdig vertreten.


Weitere Informationen zum 15. Festival des deutschsprachigen Theaters finden Sie hier: www.theater.cz

Fotos: www.theater.cz