Zustand der Umwelt: Tschechien auf Platz 22 in EU
In einem gemeinsamen Projekt der Bank Česká spořitelna und des Portals „Evropa v datech“ (Europa in Daten) wird der Zustand der Umwelt in den einzelnen EU-Ländern anhand von 14 Indikatoren bewertet. Die jüngsten Ergebnisse wurden am Dienstag veröffentlicht.
Die Umwelt in der Tschechischen Republik gehört nach wie vor zu den am meisten belasteten in der Europäischen Union. Im diesjährigen „Index für Wohlstand und finanzielle Gesundheit“ liegt Tschechien im Bereich Umwelt auf Platz 22 aller 27 Mitgliedstaaten und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr lediglich um einen Platz verbessert. Nur die Niederlande, Irland, Griechenland, Luxemburg und Zypern schnitten noch schlechter ab. An der Spitze der Rangliste steht hingegen wie schon vor einem Jahr Schweden, gefolgt von Portugal und Frankreich.
Laut Index ist es der Tschechischen Republik seit vergangenem Jahr gelungen, den Anteil der recycelbaren Abfälle leicht zu erhöhen. Der Analyse zufolge ist dies wahrscheinlich auf eine effizientere Sammlung von Bioabfällen zurückzuführen.
Allerdings bleibt Tschechien bei der Reduzierung der Emissionen weiter zurück und liegt hinter dem EU-Durchschnitt. Allein die Industrie hierzulande produziert jährlich 1932 Kilogramm Treibhausgasemissionen pro Einwohner, was einem Anstieg von etwa 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Einer der Gründe für die überdurchschnittlichen Emissionswerte ist laut der Analyse die Tatsache, dass die tschechische Wirtschaft zu den energieintensivsten in der EU gehöre. „Die Hauptursache für den Anstieg der Industrieemissionen ist die Rückkehr der Produktionsrate auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie. Die größten Emissionszuwächse im Vergleich zum Vorjahr gab es in den Sektoren Chemie und Metall. Allerdings ist die Kohleverbrennung für etwa 40 Prozent des Treibhausgasausstoßes in Tschechien verantwortlich“, kommentierte die Sprecherin des Umweltministeriums Lucie Ješátková die Ergebnisse der Analyse.
Wie im vergangenen Jahr auch hat Tschechien beim Anteil der von Dürre betroffenen Flächen am schlechtesten von allen EU-Ländern abgeschnitten.