50 Prozent der Tschechen essen abgelaufene Lebensmittel

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Mehr als die Hälfte der tschechischen Bevölkerung (53 Prozent) isst manchmal Lebensmittel mit abgelaufener sogenannter Verbrauchsfrist. Die geht aus einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse das Meinungsforschungsinstitut CVVM am Dienstag veröffentlicht hat.

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Nur knapp 20 Prozent der Befragten erklärten, dass sie nie Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum essen würden. Beim Einkauf spielt die Haltbarkeit der Produkte bedeutend öfter für Frauen eine Rolle als für Männer.

Der staatlichen Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion zufolge erhalten Lebensmittel wie Teigwaren, Konserven oder Keks ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie können ohne Probleme auch nach Ablauf des Datums gegessen werden, falls sie entsprechend gelagert werden und die Verpackung unbeschädigt ist. Sie seien auch über den Zeitpunkt hinaus nicht gesundheitlich bedenklich, aber Geschmack und Nährwerte können ab da nicht mehr garantiert werden, hieß es.

Dagegen wird die Bezeichnung „zu verbrauchen bis“, also das Verbrauchsdatum, für leicht verderbliche Lebensmitteln genutzt. Nach dem Ablauf des Datums kann ihr Verzehr die Gesundheit gefährden. Trotzdem essen 48 Prozent der Tschechen diese abgelaufenen Lebensmittel. Aus der Umfrage geht hervor, dass die Verbraucher die beiden Bezeichnungen oft verwechseln.

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Es gibt auch Lebensmittel, die weder mit einem Mindesthaltbarkeits- noch mit einem Verbrauchsdatum bezeichnet werden müssen. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, Pilze, Spirituosen, Wein, Kaugummi oder Essig.

Das Meinungsforschungsinstitut ging in der Umfrage auch auf die Verschwendung von Lebensmitteln ein. 40 Prozent der Befragten bezeichneten sie als ein großes Problem, das die ganze Gesellschaft beträfe. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie nicht mehr als zehn Prozent der gekauften Lebensmittel wegwirft. Knapp 25 Prozent der Menschen behaupteten, in ihrem Haushalt würden keine Lebensmittel weggeworfen.

Schätzungen nach landen in Tschechien bis zu 25 Kilogramm Lebensmittel pro Einwohner jährlich in der Mülltonne. Das entspricht etwa 6,4 Prozent der gesamten Lebensmittelproduktion. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern ist dies jedoch ein relativ kleiner Anteil.