Bildungsminister will ungesunde Lebensmitteln aus Schulen verbannen

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Schokoriegel, Kekse, Chips und süße Getränke: Bald sollen sie in den tschechischen Schulen nicht mehr verkauft werden. Das möchte der Bildungsminister durchsetzen, um die gesunde Ernährung der Kinder zu unterstützen.

Marcel Chládek  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Bildungsminister Marcel Chládek (ČSSD) ist beunruhigt. Grund ist der ungesunde Lebensstil der tschechischen Kinder. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte der Sozialdemokrat, dass laut jüngsten Untersuchungen bis zu 20 Prozent der Schüler und zehn Prozent der Schülerinnen fettsüchtig seien. Die Ursachen seien vielschichtig, so der Minister. Zunächst gebe es einen Mangel an Bewegung und schlechte Essgewohnheiten. Vor allem aber das umfangreiche Angebot von ungesunden Lebensmitteln in den Snackautomaten und Cafeterien an den Schulen stößt dem Ministerium schon seit einigen Jahren auf. Die jüngsten Untersuchungen der Schulinspektion hätten ihn zu einer Neuregelung bewogen, so Chládek:

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„Wirklich alarmierend an dem Bericht der Inspektion sind die Informationen über das Angebot der Snack- und Getränkeautomaten. Zu kaufen gibt es an den Grundschulen vorwiegend nur ungesunde, viel zu süße Produkte. An den weiterführenden Schulen ist es sogar noch schlimmer.“

Der Bildungsminister plant nun, den Verkauf von ungesunden Lebensmitteln in Automaten und Schulkantinen zu verbieten. Ein entsprechender Erlass soll ab dem neuen Schuljahr oder ab nächstes Jahr in Kraft treten. Über das erlaubte künftige Sortiment sollen aber nicht die Angestellten des Bildungsressorts entscheiden, sondern ein Expertenteam. Dies soll beurteilen, welche Lebensmittelprodukte ungesund sind und welche nicht. Der Minister möchte das Gremium in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer zusammenstellen.

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„Ich rechne damit, dass Experten aus dem Bereich Ernährungswissenschaften genau spezifizieren werden, was gesund und was ungesund ist. In diesem Fall werden wir uns nach den Ratschlägen der Fachleute richten. Es geht um keine einmalige Entscheidung, sondern um ein Thema, das das tschechische Bildungswesen auch künftig betreffen wird.“

Bei Snackautomaten, die bereits gesunde, aber auch ungesunde Getränke und Lebensmittel anbieten, soll nur das Sortiment entsprechend abgeändert werden. Dies wird künftig auch für die Schulcafeterien gelten. Die Schulleiter müssen dann dafür sorgen, dass dort keine ungesunden Lebensmittel, schädliche Getränke oder sogar Zigaretten verkauft werden. Mittlerweile haben die ersten Schulen selbst entschieden, auf die Automaten zu verzichten. Im Bezirk Havlíčkův Brod beispielsweise gibt es sie nur noch an etwa 20 Prozent der Schulen. Verbessern möchte das Bildungsministerium zudem auch die Qualität der Schulküchen. Diese sollen nun auch Diätgerichte für Kinder mit gesundheitlichen Problemen anbieten.