"Drei Tore" - ein Projekt für die Pinkas-Gasse
In der Prager Pinkas-Synagoge wurde 1958 eine Holocaust-Gedenkstätte eingerichtet. Die Synagoge befindet sich auf der Grenze des einstigen Ghettos in unmittelbarer Nähe des alten jüdischen Friedhofs. Das Jüdische Museum in Prag initiierte nun ein künstlerisches Projekt für die schmale, neben der Synagoge führende Pinkas-Gasse. Martina Schneibergova hat sich erkundigt.
"Denn seit der Assanierung der Prager Judenstadt um die Jahrhundertwende (seit 1907) dient sie nicht mehr als Straße. Wir wären froh, wenn die Öffentlichkeit unser Vorhaben verstehen würde - in dem Sinne, dass wir mit dem Projekt so zu sagen einen Schritt aus dem fiktiven Ghetto heraus machen. Es würde uns freuen, wenn sich die Prager zu dem vorgelegten Projekt äußern würden, denn ihre Meinung interessiert uns selbstverständlich. Es ist die Frage, wie man an die Geschichte in einem öffentlichen Raum erinnern kann. Aus dem Grund wäre es gut, wenn das Projekt eine öffentliche Diskussion entfesseln würde."
Die Ausstellung mit dem Titel "Drei Tore" ist in der Robert Guttmann-Galerie bis zum 12. Februar geöffnet. Ales Veselý stellte bereits vor zwei Jahren in derselben Galerie seine Entwürfe für große Plastiken aus, die ursprünglich in den Wüsten Israels installiert werden sollten. Dieses Projekt wurde jedoch nicht verwirklicht. Bei der Finanzierung des jetzigen Projektes für die Pinkas-Gasse rechnen die Initiatoren damit, dass es teilweise von der Stadt Prag bzw. einigen Sponsoren gefördert werden könnte.