Ein Wiener, der den Prager Tourismus neu erfindet
Günther Krumpak lebt seit zehn Jahren in Prag, seit zwei Jahren betreibt er ein Gasthaus mit kulturellem Schwerpunkt. Damit will er unter anderem ein Zeichen gegen den Massentourismus in der tschechischen Hauptstadt setzten. Ein Gespräch mit ihm, wie er überhaupt nach Prag gekommen ist und welche Vision er von einem nachhaltigen und anspruchsvollen Tourismus hat.
Schwer gefallen sei ihm das nicht, meint der Hotelier, der eigentlich aus der IT-Branche kommt. Denn Begriffe wie Magistrat, Knödel oder Schnitzel sein ihm als Österreicher alles andere als fremd gewesen. Dennoch gebe es einige Sachen, die ihn in Tschechien vor Rätsel stellen, wie beispielsweise das organisatorische Chaos bei Veranstaltungen, meint Krumpak.
Seit zwei Jahren betreibt der Wahlprager ein kleines Gasthaus im Stadtteil Vršovice. Er setzt dabei auf Kultur – Kafka und Dvořák würden seine Gäste zum Frühstück serviert bekommen, meint er stolz. Günther Krumpak will mit seinem Hotel auch ein Zeichen gegen den Massentourismus in der tschechischen Hauptstadt setzen. Leider geht das Gastgewerbe in Prag laut Krumpak in eine falsche Richtung, es wird nur auf Masse gesetzt und das Programm geht nicht über Burg, Brücke und Bier hinaus. Die Menschen sollten lieber die abgelegenen Oasen der Stadt erkunden und sich wirklich mit Prag beschäftigen.