Endlich Tscheche! Rekordzahlen bei Einbürgerungen
Knapp eine halbe Million Ausländer lebt in Tschechien. Immer mehr von Ihnen wollen aber nicht mehr fremd sein und beantragen die tschechische Staatsangehörigkeit. Die Nachfrage nach dem Pass mit dem böhmischen Löwen ist enorm gestiegen in den vergangenen Jahren. Strahinja Bucan berichtet.
Sie habe kleine Kinder und müsse auch an die Zukunft denken, so die Prager Gastronomin gegenüber dem Tschechischen Fernsehen.
Der Weg zum begehrten Dokument jedoch ist steinig. Die Bewerber müssen Prüfungen dazu ablegen, dürfen keine Straftaten begangen haben oder das tschechische Sozialsystem belasten. Das bestätigt auch Tomáš Kněžek. Er arbeitet für eine NGO, die Ausländern auf dem Weg zur Staatsbürgerschaft hilfreich unter die Arme greift:
„Klar ist eine Mehrheit der Anträge auf die Staatsangehörigkeit erfolgreich. Dennoch gibt es viele Probleme. Es ist sehr anstrengend, die Dokumente für den Antrag überhaupt zusammenzubekommen, und auch die Wartezeiten sind sehr lang.“
Für fast 4000 Menschen hatten sich im vergangenen Jahr die Mühen ausgezahlt. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch 2009. Damals waren es nur knapp über 1600. Die meisten Neu-Tschechen haben ihre Wurzeln in der Ukraine, gefolgt von es folgen die Slowaken und Vietnamesen.Unter gewissen Umständen ist den Neubürgern gestattet, ihren alten Pass dennoch zu behalten. Diese Ausnahme betrifft vor allem Menschen aus Staaten, die ihre Bürger nicht so einfach gehen lassen. Das ist auch bei Zaid Potros der Fall, was ihm aber nun gewisse Probleme bereiten könnte:
Er würde sich derzeit nicht trauen, in die Vereinigten Staaten zu reisen, meint der gebürtige Iraker mit gültigem Visum für die USA. Die Lage um das Einreiseverbot für Bürger einiger mehrheitlich muslimischer Staaten sei ihm zu unsicher.
Insgesamt gestiegen ist ebenfalls die Zahl von Menschen aus dem Nahen Osten, die sich Tschechien dauerhaft zur neuen Heimat gewählt haben. Das Außenministerium in Prag gibt Entwarnung für vergleichbare Fälle. Irena Valentová ist Pressesprecherin des Ministeriums:„Den Informationen unserer Botschaft in Washington zufolge, ergeben sich keine Änderungen für unsere Bürger mit doppelter Staatsagehörigkeit bei der Einreise in die USA.“