Flexiblere Angebote und Corona-Versicherung: Tschechen buchen schon jetzt ihre Sommerreisen
Für die tschechischen Reisebüros war 2020 kein gutes Jahr. Grund dafür ist natürlich die Corona-Pandemie, die in der ersten Welle sogar die Schließung der Grenzen zur Folge hatte. In das kommende Jahr blicken die Reiseanbieter jedoch optimistisch.
Ihren Sommerurlaub am Meer buchen viele Tschechen schon jetzt. Beliebte Ziele sind dabei Kreta und Rhodos, die türkische Riviera oder auch Mallorca. Dennoch bleibt sowohl für die Reiseanbieter als auch für ihre Kunden eine Unsicherheit bestehen, inwiefern die epidemiologische Lage im nächsten Jahr den Urlaub im Ausland überhaupt ermöglicht. Die Unternehmen bieten ihren Kunden deswegen eine spezielle Versicherung an. Falls die Reise wegen einer Corona-Infektion nicht angetreten werden kann, gibt es das Geld zurück. Jan Beděk ist Sprecher des Reiseunternehmers Fischer:
„Der Kunde kann sich im Zeitraum von 45 bis 30 Tagen vor Abflug entscheiden, ob er die Reise antritt. Wenn das nicht der Fall ist, muss er dafür keine weiteren Gründe angeben, und wir erstatten ihm die Anzahlung zurück.“
Für den Urlaub im kommenden Jahr setzen die Kunden jetzt häufig Gutscheine ein. Diese haben die Reisebüros ausgestellt für Buchungen, die in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht umgesetzt werden konnten. Wer es bis September 2021 nicht schafft, seinen Gutschein einzulösen, wird vom Unternehmen ebenfalls ausgezahlt. Anreize für frühzeitige Reservierungen bieten weitere Sonderbedingungen, sagt Andrea Řezníčková, Sprecherin der Agentur Invia:
„Bei einer Reihe von Angeboten kann das Reiseziel noch sieben Tage vor Abflug geändert werden. Einige Anbieter erstatten die Anzahlung in voller Höhe zurück, falls kurzfristig die Grenzen geschlossen oder eine Quarantänepflicht im Urlaubsland eingeführt wird oder aber der Kunde sich kurz vor Reiseantritt mit Corona infiziert.“
Die Urlauber müssen zudem auch keine Angst um ihre Anzahlung haben, sollte ihr Reisebüro in der Zwischenzeit pleitegehen. Denn dagegen sind in Tschechien alle Kunden gesetzmäßig versichert.
„Dabei gilt die Garantie, dass der Kunde im Falle eines Bankrotts sein gesamtes Geld wiederbekomme“,
sagt Michal Veber von der Vereinigung der Reiseanbieter. Weiter gibt er an, dass in diesem Jahr wegen der Corona-Krise vier tschechische Unternehmen ihre Tätigkeit beenden mussten. Dabei handelte es sich vor allem um Anbieter von Schul- und Klassenfahrten.
Nicht nur die hiesigen Firmen, sondern auch die Zielländer passen sich den Bedingungen der Corona-Pandemie immer mehr an. Italien etwa akzeptiert bereits die Ergebnisse von Antigen-Tests der Touristen. Deswegen ist Tereza Picková zuversichtlich, dass die Urlaubssaison 2021 besser ausfällt als in diesem Jahr. Sie ist die Geschäftsführerin der Vereinigung tschechischer Reisebüros und Reiseagenturen:
„Auch wenn es Anfang kommenden Jahres noch keine einheitliche Vorgabe von Seiten der EU geben sollte, verständigt sich eine Gruppe von Ländern schon jetzt auf eine gegenseitige Anerkennung von Antigen-Tests eben zu touristischen Zwecken.“
Diese Tests sind bekanntermaßen nicht nur schnell, sondern kosten den Kunden auch weniger als PCR-Tests. Zur Wiederbelebung des internationalen Tourismus dürften außerdem die Corona-Impfstoffe beitragen, die nach und nach zum Einsatz kommen.