Internationale Konferenz zur Energiesicherheit in Ostrau

Internationale Konferenz zur Energiesicherheit (Foto: ČTK)

Im nordmährischen Ostrau begann am Freitagmorgen eine internationale Konferenz zum Thema Energiesicherheit und Elektrizität in Europa. Sie steht unter der Schirmherrschaft des tschechischen EU-Ratsvorsitzes. Till Janzer ist vor Ort.

Internationale Konferenz zur Energiesicherheit  (Foto: ČTK)
Till, wer nimmt an dieser Konferenz teil und worum geht es genau?

„Die Konferenz ist hochkarätig besetzt. Unter anderem ist der EU-Kommissar für Energie, Andris Piebalgs, hier. Der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolánek hielt die Begrüßungsrede. Und natürlich sind auch weitere Politiker aus anderen europäischen Ländern gekommen. Die schwedische Ministerin für Energie und Unternehmen, Maud Olofsson, wird beispielsweise heute Nachmittag einen Vortrag halten. Sie wird darüber referieren, wie der gemeinsame Energiemarkt in Skandinavien funktioniert. Heute morgen hat sie bei einer Pressekonferenz gesagt, dass dieser auch für den europäischen Energiemarkt ein Vorbild sein könnte. Zudem sind natürlich auch Vertreter von Energiefirmen und -institutionen hier. Vorhin habe ich einen Blick in den Saal geworfen und der ist wirklich nahezu voll. Das Interesse erklärt sich allein dadurch, dass jetzt auch der Gasstreit ein wichtiges Thema gewesen ist, und daran knüpft die Konferenz an. Die Frage ist nämlich: Wie lässt sich der europäische Markt für Elektrizität gestalten damit es für alle Mitgliedsländer eine höhere Versorgungssicherheit gibt? Und dabei will man gleichzeitig natürlich auch die Wettbewerbsfähigkeit erhalten und mehr Umweltverträglichkeit erreichen.“

Was sind denn die Hauptprobleme des europäischen Energiemarktes?

Premier Mirek Topolánek  (rechts) auf der Internationalen Konferenz zur Energiesicherheit  (Foto: ČTK)
„Ministerpräsident Topolánek sagte bei seiner Eröffnungsrede, er halte die geringe Energieproduktion bei gleichzeitiger Freigabe des Marktes für ein Hauptproblem. Das führe zu den hohen Preisen auf dem Energiemarkt, die derzeit die Verbraucher spüren. Er nannte in diesem Zusammenhang auch speziell die Tschechen. In Tschechien wurde der Energiemarkt 2007 freigegeben, und trotzdem müssen sich die Abnehmer mit hohen Preisen herumschlagen. Dazu kommt, dass natürlich auch die Energienetze besser miteinander verbunden werden müssen, wenn man diesen gemeinsamen Energiemarkt haben will. Und ein weiteres Problem sind immer noch die hohen CO2 - Emissionen. Dazu folgendes Beispiel: Ganz extrem ist es im Fall Polens. Dort werden ungefähr 90% der Energie durch Kohle produziert, was natürlich hohe CO2 - Emissionen zur Folge hat.“

EU-Kommissar Piebalgs  (Foto: ČTK)
Stichwort: CO2 - Emissionen. Veranstaltungsort in Ostrau ist das Hotel „Atom“. Ist das auch Teil des Programms? Wurde eine Renaissance der Atomenergie diskutiert?

„Ein bisschen bezeichnend ist der Name des Veranstaltungsortes schon. Dazu muss man wissen, dass der Mitveranstalter dieser Konferenz, Mirek Topolánek, 2007 zusammen mit seinem slowakischen Kollegen Robert Fico das europäische Atomenergieforum gegründet hat. Damit sollte erneut die Diskussion über die Atomenergie in Europa in Gang gesetzt werden. Der EU-Kommissar Piebalgs sagte, dass man diese Diskussion zumindest nicht ausschließen sollte. Er sagte aber auch zugleich, dass es in der EU niemals zu solchen Vorschriften kommen wird, wie sie beispielsweise für erneuerbare Energien bestehen. Dazu sind die Meinungen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten einfach zu unterschiedlich.“