Junge Künstler machen auf die Verbrechen des Kommunismus aufmerksam
An das wahre Antlitz des Kommunismus zu erinnern ist das Ziel eines literarisch-musikalischen Abends, der am 20. Februar in Prag stattfinden wird. Mit Auszügen aus literarischen Texten, die die Praktiken des kommunistischen Regimes beschreiben, wollen sich die Veranstalter vor allem an die jüngere Generation wenden, die den Kommunismus kaum erlebte. Martina Schneibergova traf mit den Initiatoren des Abends zusammen.
"Es gibt, meine ich, zwei Gründe dafür. Von der eigenen Familie kann man zwar einiges erfahren, aber man kommt nur ungern auf etwas zurück, was schlimm war. Deswegen wird wahrscheinlich zu Hause über die Vergangenheit nicht viel geredet. Außerdem verhielten sich damals nicht alle gerade wie Helden. Der zweite Grund für die Unkenntnis ist in der Schule zu suchen. Ich weiß aus Erfahrung, dass der Geschichtsunterricht häufig mit dem Jahr 1945 endet. Die junge Generation hat wenig Informationen, denen sie vertrauen könnte."
Der Erlös des Abends wird für den Aufbau eines Museums in Jachymov / Joachimsthal genutzt, in dessen Umgebung es einst 18 kommunistische Konzentrationslager gab. Ilja Kucera dazu:
"Das waren Lager für politische Gefangene. Insgesamt 65.000 Menschen haben diese Lager passiert. Nach der Einstellung der Uranförderung wurden die Lagereinrichtungen in den sechziger Jahren abgerissen. Erhalten geblieben ist nur ein Teil eines Lagers. Dort entsteht dank einigen passionierten Menschen unter großen Schwierigkeiten ein Bergbaumuseum, in dem eine Ausstellung mit dem Titel 'Die Hölle von Jachymov' installiert wird. Wir wollen mit unserem Abend auf dieses Museum aufmerksam machen und das Gedächtnis der Menschen wecken.".