• 24.06.2004

    Rockveteran David Bowie hat wegen heftiger Schulterschmerzen ein Konzert in Prag nach etwa 90 Minuten abbrechen müssen. Der 57-Jährige hatte am Mittwochabend den Auftritt nach rund einer Stunde zunächst für zehn Minuten unterbrochen. Er habe vermutlich einen eingeklemmten Nerv in der Schulter, sagte Bowie danach und sang unter sichtlichen Schmerzen kurz weiter. Dann entschuldigte er sich bei den zwar enttäuschten, aber größtenteils verständnisvollen Fans in der tschechischen Hauptstadt und brach das Konzert ab.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.06.2004

    Die Europäische Kommission wird am Donnerstag empfehlen, dass die Tschechische Republik bis 2008 die Frist gewährt bekommt, um ihr Haushaltdefizit auszugleichen, so wie es den Regelungen der EU entspricht und von der tschechischen Regierung vorgesehen ist. Der Nachrichtenagentur CTK sagte dies der Kommissionssprecher Gerassimos Thomas. In den Empfehlungen werde man von den Konvergenzprogrammen ausgehen, die von den neuen EU-Ländern vorgelegt wurden. Die Europäische Kommission wird empfehlen, die darin vorgeschlagenen Fristen für die Senkung der Defizite unter 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu akzeptieren. Die Kommission wird die Länder nicht auffordern, diesen Prozess zu beschleunigen, so der Pressesprecher.

  • 23.06.2004

    Die tschechische Armee hat am Dienstag die ersten Soldaten nach Südirak geschickt. Sie sollen die Einheiten vor Ort ablösen sollen. Die Soldaten werden regelmäßig nach einem viertel Jahr abgelöst. Gemeinsam mit ihnen werden auch sechs tschechische Mediziner im Irak tätig sein. Tschechische Militärpolizisten arbeiten im Stützpunkt Saiba und an der Militärakademie in Zubair, wo sie irakische Polizisten ausbilden. Das tschechische Chirurgenteam wird im britischen Militärkrankenhaus in Saiba stationiert sein. Um die Entsendung der Ärzte wurde die tschechische Seite von den Briten ersucht.

  • 23.06.2004

    Mitarbeiter tschechischer Hilfsorganisationen, die in der Stadt Nasran in Inguschetien tätig waren, haben am Dienstagnachmittag Inguschetien verlassen und sind in die Nachbarregionen übersiedelt. Nach Worten der Mitarbeiterin der Tschechischen Caritas, Katerina Perunová, verlassen alle ausländischen Missionen die Stadt Nasran. Die UNO forderte Perunová zufolge alle Ausländer, die sich in Nachbarregionen nicht evakuieren konnten, auf, nach Moskau zu fliegen. Wie am Mittwoch der Leiter der tschechischen Mission von Mensch in Not in Inguschetien, Petr Hulec, der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, ist es bis jetzt nicht klar, wann die Hilfsorganisationen wieder zurückkehren werden können.

  • 23.06.2004

    Der Prager Flughafen Ruzyne hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 3,3 Millionen Passagiere abgefertigt. Das sind 38 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In diesem Zeitraum wurden mehr Passagiere abgefertigt als im gesamten Jahr 1995. Dies teilte am Mittwoch der Generaldirektor der Verwaltung der tschechischen Flughäfen Milan Kacur bei einer Pressekonferenz mit. Dieses Jahr erwartet man in Ruzyne einen Rekordwert von 9,2 Millionen Reisenden, womit die Kapazität der Abfertigungshalle, die 6,5 Millionen Menschen beträgt, deutlich überschritten wird. Eine Verbesserung der Situation erwartet man erst mit der Eröffnung einer neuen Halle 2006.

  • 22.06.2004

    Nach den Beratungen der Abgeordnetenfraktionen am Dienstag scheint es nicht so, dass das Kabinett noch diese Woche im Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage stellen wird. Das Vorhaben des Premiers und Vorsitzenden der Sozialdemokraten Vladimir Spidla gefällt weder den sozialdemokratischen, noch den christdemokratischen und liberalen Parlamentariern. Nach Meinung der Politiker wäre es logisch, bis zum Samstag abzuwarten. Der Exekutivausschuss der Sozialdemokratischen Partei soll am Samstag über die politische Zukunft der Parteiführung entscheiden. Wenn Spidla von seiner Partei nicht unterstützt wird, will er zurücktreten.

  • 22.06.2004

    Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am Dienstag in München vor Journalisten erklärt, dass Tschechen und Deutsche miteinander sprechen müssen. Klaus nahm an einer Konferenz des Münchner ifo-Instituts teil. In seinem Vortrag forderte Klaus die Europäische Union auf, auf ihre supranationalen und gesamteuropäischen Ambitionen zu verzichten und sich für eine ökonomische Liberalisierung einzusetzen. Er sagte, die EU-Erweiterung stelle eine bedeutende politische Würdigung der Reife der neuen EU-Mitgliedsländer dar, sie bringe jedoch weder den alten noch den neuen EU-Staaten bedeutende Vorteile. Der tschechische Präsident sagte in München des Weiteren, dass sein Besuch bewiesen hat, dass tschechisch-deutsche und tschechisch-bayrische Beziehungen freundschaftlich und normal sein können, auch wenn die Haltungen zur Vertreibung der Sudetendeutschen unterschiedlich seien.

  • 22.06.2004

    Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei wollen auch als EU-Mitglieder ihre bisherige Zusammenarbeit in der Visegrad-Gruppe fortsetzen. Darauf verständigten sich die Vorsitzenden der Parlamentsausschüsse für Außenpolitik, Verteidigung und Europafragen aller vier Länder am Dienstag auf einem Treffen in Warschau, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete. "Die Mitgliedschaft in der EU bedeutet nicht, dass das Feld gemeinsamer Interessen kleiner wird", betonte der ehemalige polnische EU-Unterhändler Jan Truszczynski, der als Vertreter des Warschauer Außenministeriums zu dem Treffen kam. Im besonderen Interesse der Visegrad-Staaten liege etwa eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen der EU und ihren östlichen Nachbarn.

  • 22.06.2004

    26 Jahre nach der Entführung eines Flugzeugs von Prag nach Frankfurt am Main hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus den Täter begnadigt. Der Entführer hatte in Deutschland in Haft gesessen, konnte aber seither nicht mehr in seine Heimat reisen. Der Mann hatte 1978 den Piloten des Linienfluges Prag-Brno (Brünn) mit Sprengstoff gezwungen, ihn mit seiner Famile und einem Freund aus der Tschechoslowakei auszufliegen. Dafür wurde er in Abwesenheit zu 20 Jahren Haft verurteilt. In Deutschland erhielt der Entführer drei Jahre Haft, wurde aber nicht an die Tschechoslowakei ausgeliefert. Ein Präsidentensprecher sagte am Dienstag, mit der Begnadigung werde dem Täter der Kontakt mit seinen Angehörigen in Tschechien erleichtert: "Eine Strafverfolgung hätte keine Bedeutung mehr."

  • 21.06.2004

    Tschechiens Premier Vladimír Spidla will seinen Rücktritt als Regierungschef einreichen, wenn ihm seine sozialdemokratischen Parteikollegen nicht das Vertrauen aussprechen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK wäre Spidlas Rücktritt zugleich das Ende der sozialliberalen Regierungskoalition. Die Sozialdemokraten regieren als größter Koalitionspartner in Tschechien gemeinsam mit den Christdemokraten und der liberalen Freiheitsunion. Nach vierstündigen Verhandlungen der Chefs der Koalitionsparteien am Montag sagte Spidla wörtlich: "Über das Weiterbestehen dieser Koalitionsregierung wird definitiv noch im Verlauf dieser Woche entschieden." Über Spidlas Schicksal als Parteivorsitzender der Sozialdemokraten soll ein Treffen des zentralen Parteiausschusses am Samstag entscheiden. Als Nachfolger wird der stellvertretende Regierungschef und Innenminister Stanislav Gross gehandelt. Spidlas Parteivorsitz und Premierposten waren vergangene Woche ins Wanken geraten, nachdem die Regierungsparteien eine Niederlage bei den Europaparlamentswahlen hatten hinnehmen müssen. Sie hatten nur 4 der 24 Mandate auf sich vereinigen können. Wahlsieger war die Opposition mit Demokratischer Bürgerpartei ODS und Kommunistischer Partei.

    Autor: Daniel Satra

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