Nacht der Kirchen: von der Kapelle bis zum Dom
Willkommen bei Tschechisch gesagt, liebe Hörerinnen und Hörer. In Tschechien findet an diesem Freitag „Die Nacht der Kirchen“ statt. Und den Kirchen – kostely gilt auch die heutige Ausgabe von Tschechisch gesagt.
Bleiben wir gleich beim Begriff Kirche. Dieser hat im Deutschen zwei Bedeutungen: Die Kirche als Glaubensgemeinschaft wird ins Tschechische als církevübersetzt, wie zum Beispiel die katholische Kirche – katolická církev, die orthodoxe Kirche – pravoslavná církev oder aber etwa die evangelische Kirche – evangelická církev. Die „Kirche“ bezeichnet im Deutschen aber auch ein Gotteshaus, und in diesem Fall handelt es sich um einen kostel. Ein kostel, das heißt ein Sakralbau, der für das Beten und die Gottesdienste genutzt wird, kann auch als chrám allgemein bezeichnet werden. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Kirchen je nach ihrer Bedeutung beziehungsweise nach ihren architektonischen Merkmalen. Ein kleines Kirchlein ist eine Kapelle – kaple beziehungsweise kaplička. In der romanischen Zeit hat man runde Kirchen, die so genannten Rotunden gebaut – rotunda. Eine Basilika – bazilika ist in architektonischer Hinsicht eine Kirche mit mehreren Schiffen, wobei das Hauptschiff höher ist als die Seitenschiffe. Seit dem Mittelalter ist bazilika aber auch ein Ehrentitel, der zumeist den Kirchen zuerkannt wurde, die der Sitz eines kirchlichen Würdenträgers wie etwa des Bischofs sind. Will man eindeutig zum Ausdruck bringen, dass es sich um eine Bischofskirche handelt, nutzt man die Bezeichnung Kathedrale – katedrála. Der Ausdruck Dom – dóm ist im Tschechischen zwar bekannt, aber nicht besonders häufig. Die Dominante Prags, nämlich der Veitsdom auf dem Hradschin, wird daher meistens chrám svatého Víta beziehungsweise katedrála svatého Víta genannt. Soweit für heute, liebe Hörerinnen und Hörer, in der nächsten Ausgabe von Tschechisch gesagt werden wir in die Kirche hineintreten und uns dort umsehen. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!