Polizei verhindert Terroranschlag aus der linksextremen Szene
Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat die Polizei hat in Tschechien einen Terroranschlag verhindert. Eine Gruppe von Linksextremisten plante offenbar einen Anschlag auf einen militärischen Bahntransport. Drei Personen, die bei einer Razzia verhaftet wurden, drohen nun lebenslängliche Gefängnisstrafen.
„Bei dem Fall dreht es sich um Vorbereitungen für einen Anschlag auf einen Zug. Zudem wurde eine äußerst wirkungsvolle Waffe unerlaubt in einer Wohnung verwahrt. Diese wurde bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt.“
In einer Plattenbauwohnung in Brünn wurde bereits präparierter Sprengstoff gefunden. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens kam die Polizei den Verdächtigen dank eines Informanten auf der Spur. Mehrere Monate lang hörte sie die Gruppe ab. Der Staatsanwalt beantragte nun für drei der sechs Beschuldigten die Untersuchungshaft. Konkrete Informationen über die Verhafteten werden vorläufig nicht veröffentlicht. Štěpánka Zenklová:„Zu den Personen wollen wir uns nicht äußern. Wir wollen den Verlauf der Ermittlungen, die erst begonnen haben, nicht gefährden.“
Der Nachrichtenportal „Lidovky.cz“ informierte unter Berufung auf die Polizeiakten darüber, dass es sich bei den Beschuldigten um Linksextremisten handelt. Sie bekennen sich zum sogenannten „Netz der revolutionären Zellen“. Seit September vergangenen Jahres oder noch länger planten sie den Anschlag. Das Ziel sollte ein Güterzug sein mit Militärmaterial oder Autos der Marke Hyundai als Fracht.Dass nun ein Anschlag mit extremistischem Hintergrund aufgedeckt wurde, ist für Tschechien ein Novum.Der Politologe Zdeněk Zbořil forscht seit Jahren zum politischen Extremismus:
„Mich interessiert an diesem Fall insbesondere die Tatsache, dass es sich wirklich um Terrorismus handelt. Denn es wurde eine terroristische Tat geplant. So etwas war unter Gruppierungen, die sich zu einer politischen Strömung bekannten, bislang nicht üblich.“Drei Beschuldigten drohen für die Vorbereitung eines Terroranschlags zwölf bis 20 Jahre Haft oder sogar lebenslänglich. Weil sie die Straftaten nicht verhindert haben, könnten zwei weitere Personen bis zu drei Jahre im Gefängnis verbringen. Wegen unerlaubtem Waffenbesitz drohen einer weiteren Person bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug.