Braun
In der Sendereihe Tschechisch gesagt wollen wir heute an die Serie anknüpfen, die wir vor Weihnachten und den damit verbundenen Sondersendungen verfolgt haben. Erinnern Sie sich noch? Farben - barvy haben uns damals interessiert. Wir haben fast alle Farbtöne bereits erörtert, für heute ist uns braun - hnědá geblieben.
Typisch braun ist vor allem die Braunkohle - hnědé uhlí. In Tschechien ist dieser Brennstoff sehr unpopulär, da dessen Förderung und Nutzung im Nordböhmischen Braunkohlenbecken - Severočeská hnědouhelná pánev eine umfangreiche Umweltvernichtung besonders im Erzgebirge zur Folge hatte. Über ein anderes braunes Naturerzeugnis, über die Braunalgen, erfährt man im Lexikon zwar, dass es sich um braune Algen handelt, ihre tschechische Bezeichnung verrät dies jedoch nicht. Der Name dieser Alge - chaluha wurde aus dem Serbisch-Kroatischen haluga in die tschechische Sprache übernommen. Und noch etwas aus der Welt der Natur: Ein Braunbär ist ein medvěd hnědý und ein braunes Pferd, also ein Brauner, ist ein hnědouš. Im Unterschied zur Vergangenheit, als die weiße Haut - bílá pleť als Synonym der Schönheit und Erhabenheit galt, wird heute braune Haut als Ideal angestrebt. Die Leute fahren also in den Urlaub, um sich zu bräunen. Im Tschechischen ist dies eigentlich nicht möglich. Sich bräunen heißt hierzulande opalovat se, also sich brennen, bzw. slunit se, also sich sonnen. Wenn dies gelingt, ist man opálený dohněda, d.h. braun gebrannt. Wenn man die Zeit im Sonnenschein jedoch schlecht abschätzt, wird man rot wie ein Krebs - červený jako rak. Einige Leute, besonders in südlichen Ländern, brauchen sich gar nicht zu sonnen, um eine braune Hautfarbe zu haben; ein solcher Mensch ist allerdings im Tschechischen nicht hnědý, sondern snědý. Also, viel Sonne im Winterurlaub, damit sie schön braun werden, und auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou!