Grün

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Die Sprachecke zieht sich heute grün - zelene an. Draußen ist es zwar in dieser Jahreszeit nur wenig grün - zeleno, aber in unseren Häusern grünt es - zelenat se dank Adventskränzen, Ästen und Nadelbäumen, die die Weihnachtzeit ankündigen.

Die Sprachecke zieht sich heute grün - zeleně an. Draußen ist es zwar in dieser Jahreszeit nur wenig grün - zeleno, aber in unseren Häusern grünt es - zelenat se dank Adventskränzen, Ästen und Nadelbäumen, die die Weihnachtzeit ankündigen. Die grüne Farbe - zelená barva ist vor allem mit der Natur eng verbunden. Als Bezeichnung, die die Natur ersetzt - so wie es im Deutschen etwa die Wendung "ins Grüne fahren" gibt - existiert sie jedoch im Tschechischen nicht. Hierzulande fährt man einfach in die Natur - do přírody. Es gibt zwar das Wort zeleň - das Grün, dieses bezeichnet aber vor allem Grünflächen in der Stadt. Wenn man über eine Stadt sagt, sie wurde auf der grünen Wiese - na zelené louce aufgebaut, bedeutet dies, dass es sich um eine Neugründung handelt.

Ihre Erbauer haben bei dem Unternehmen vielleicht an das Sprichwort: "Komu se nelení, tomu se zelení" gedacht, wörtlich: Wer nicht faul ist, dem grünt es - also: Wer keine Mühe scheut, wird Erfolg haben. Faul darf auch derjenige nicht sein, der sich um einen Job im Ausland bewirbt. Außer Fleiß braucht er aber auch die Arbeitserlaubnis, d. h. die sog. grüne Karte - zelená karta.

Übertragen heißt grün auch jung und unreif. Ein zelenáč ist dann ein Grünschnabel; besonders dank Karl May und seinen Indianergeschichten ist aber auch die englische Bezeichnung greenhorn im tschechischen Kontext allgemein bekannt.

Wenn ein Mensch grün wird, fühlt er sich sicher nicht wohl und man kann von ihm sagen: er sieht aus wie die grüne Sieben - je zelený jak sedma. So was kann z. B. passieren, nachdem er zuviel zelená - also Pfefferminzschnaps getrunken hatte. Wir empfehlen daher, lieber mit einem anderen grünen Getränk anzustoßen, nämlich mit dem Grünen Veltliner - Veltlínské zelené. Zum Wohl!