Friedhofskapelle auf dem Prager Vysehrad wird wieder geöffnet
Die sagenumwobene Prager Festung Vysehrad erlebte ihre Blütezeit als Herrschersitz im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts. Heute stellt der Vysehrad für die meisten Prager vor allem den Ort dar, an dem viele namhafte Persönlichkeiten des tschechischen Kulturlebens bestattet sind. Seit Dienstag kann man auf dem Friedhof eine renovierte Sehenswürdigkeit bewundern. Die über der Kapitelgruft errichtete Friedhofskapelle wurde nach einer gründlichen Renovierung gesegnet und wird von nun an ihrem ursprünglichen Zweck dienen. Martina Schneibergova nahm an der feierlichen Wiedereröffnung der Kapelle teil.
"Unter der Kapelle befindet sich die Gruft der Kanoniker des Vysehrad, wohin nach dem Bau der Kapelle und nach dem Umbau der St. Peter und Paul-Kirche auch die sterblichen Überreste der in der Kirche bestatteten Geistlichen übertragen wurden. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts durfte das Vysehrader Kapitel die Kapelle nicht mehr benutzen, 1961 wurde sie samt dem Friedhof vom Staat konfisziert."
Die Gruft wurde danach einige Male ausgeraubt, die Särge wurden teilweise vernichtet. Jan Kotous zufolge begann das Vysehrader Kapitel nach der Wende von 1989 mit der Stadt über die Rückgabe der Kapelle und des Friedhofs zu verhandeln. Die lange dauernden Verhandlungen wurden mit einer Kompromisslösung beendet. Die Friedhofskapelle mit der Gruft sowie einige Priestergräber wurden der Kirche zurückgegeben. Die Friedhofskapelle, die als Lagerraum benutzt wurde, befand sich in einem erbärmlichen Zustand und musste gründlich renoviert werden. Für die Öffentlichkeit wird sie am Allerseelentag zum ersten Mal geöffnet sein.
