Globales Engagement und weniger Methan: Tschechien auf der Weltklimakonferenz COP27

In Ägypten hat die UN-Klimakonferenz begonnen

Die Weltklimakonferenz COP27 hat am Montag im ägyptischen Badeort Scharm El-Scheich begonnen.

Rund 30.000 Politiker und Experten aus rund 200 Ländern diskutieren auf der Klimakonferenz, wie gut die Verpflichtungen zur Bekämpfung des Klimawandels erfüllt werden. Die Tschechische Republik wird durch Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) vertreten. Als Premierminister des Landes, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat, repräsentiert er auch die Europäische Union auf dem Gipfel. Kurz vor der Abreise nach Ägypten sagte Fiala vor Journalisten in Prag:

„Wir müssen eine Einigung auf globaler Ebene erzielen, sonst drohen der Europäischen Union und der Tschechischen Republik auch negative Auswirkungen auf die Industrie und Wirtschaft.“

Die Konferenz wird in diesem Jahr überschattet vom Krieg in der Ukraine. Pavel Zámyslický ist Direktor der Abteilung für Energie und Klimaschutz im tschechischen Umweltministerium und Unterhändler für das Team der EU auf dem Gipfel. Gegenüber dem Inlandssender des Tschechischen Rundfunks sagte er kurz vor der Eröffnung:

„Die diesjährige Konferenz soll die Ziele von COP26 in Glasgow bestätigen. Ihre Umsetzung wird wahrscheinlich durch das Geschehen in Europa mittelfristig beeinflusst sein, nicht nur vom Ukraine-Krieg, sondern auch von der Energie-Krise. Das heißt, dass die Verwendung von fossilen Brennstoffen kurzfristig steigen kann. Der langfristige Trend ist allerdings klar.“

Der Unterhändler erwartet keine einfachen Verhandlungen bezüglich der Umsetzung der Ziele von Glasgow.

„Im Mittelpunkt stehen vor allem die Reduzierung von Emissionen sowie die Finanzierung und der Schadenausgleich. Jeder der Staaten beziehungsweise jede der Staatengruppen, das heißt entwickelte Länder und Entwicklungsländer, haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Verpflichtungen von Glasgow erfüllt werden sollen.“

Einige konkrete Schritte sind aber schon vorbereitet. Der tschechische Premier Petr Fiala dazu:

„Im Namen der Tschechischen Republik werden wir uns der weltweiten Verpflichtung anschließen, die Methan-Emissionen bis 2030 zu reduzieren. Und zwar sollen sie im Vergleich zu 2020 um mindestens 30 Prozent sinken. Mit diesem Schritt wollen wir die weltweite Bemühung unterstützen, die Emissionen dieses Gases zu beschränken.“

Die Finanzierung des internationalen Klimaschutzes befindet sich im Fokus der Verhandlungen. Der Ausgleich von Klimaschäden und -verlusten steht zum ersten Mal auf dem offiziellen Programm der Konferenz. Die Entwicklungsländer verlangen eine eigene Kasse dafür. Laut der Klimaexpertin von der Assoziation für internationale Fragen Romana J. Březovská befürchtet die Europäische Union allerdings, dass dieser Sonderfonds zu einer Büchse der Pandora werden könnte:

„Die EU setzt sich dafür ein, dass der bereits bestehende Mechanismus, das sogenannte Santiago-Netzwerk, komplett in die Praxis umgesetzt wird. Man will neue Finanzierungswege, aber nicht einen neuen Fonds errichten.“

Die Erderwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigen sich, die letzten acht Jahre hätten sich als die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen angedeutet, warnte die Weltwetterorganisation in ihrem Bericht zum Auftakt der Weltklimakonferenz. Politiker verpflichteten sich 2015, die Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit unter 1,5 Grad zu halten. Laut Experten ist aber unwahrscheinlich, dass dieses Ziel in die Realität umgesetzt wird.

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