Unterwegs auf der Linie 10: Eine Schicht mit Brünns einzigem deutschen Straßenbahnfahrer
In Brno / Brünn gibt es rund 800 Straßenbahnfahrer. Einer von ihnen ist Benjamin Rannig, der ursprünglich aus Deutschland stammt. Radio Prag International hat ihn bei einer Schicht begleitet. Die gesamte, ungekürzte Reportage hören Sie in der Audioversion des Beitrags.
Benjamin Rannig unterrichtet eigentlich Deutsch als Fremdsprache. Doch er hat einen interessanten Nebenjob: Tramfahrer in Brünn. „Straßenbahnen sind schon von frühester Kindheit an meine Leidenschaft gewesen“, sagt er im Interview. „Die erste elektrische Straßenbahn ist 1881 gefahren. So ein umweltfreundliches und effizientes Verkehrsmittel hat man schon damals erfunden – und es funktioniert bis heute. Das fasziniert mich einfach.“
Besonderen Gefallen findet Rannig an älteren Straßenbahnmodellen, wie etwa der klassischen T3. Diese Tatra-Bahnen kennt er bereits aus seiner Heimatstadt Dresden. „Damit bin ich früher am liebsten gefahren“, meint der studierte Slawist und erinnert sich, dass er in seiner Kindheit lieber eine moderne Straßenbahn vorbeifahren ließ, um dann auf ein antiquierteres Modell zu warten. Und auch heute hat Rannig Präferenzen, was den gewünschten fahrbaren Untersatz angeht: „Als Minijobber kann ich meine Dienste so legen, dass sie in meinen Kalender passen. Und natürlich wähle ich bevorzugt Schichten, bei denen ich weiß, dass ein Wagen eingesetzt wird, der mir zusagt“, schmunzelt der Tramfahrer, der erst im Dezember seine Ausbildung beendet hat.
Radio Prag International hat Benjamin Rannig bei einem seiner Einsätze auf der Linie 10 begleitet – vom Schichtbeginn am Straßenbahndepot Pisárky über den ersten Haltepunkt in Komín im Westen der Stadt bis zur Ankunft an der Gleisschleife Novolíšeňská ganz im Osten Brünns. Ob die Bahn pünktlich angekommen ist? Und was Benjamin Rannig eigentlich nach Tschechien verschlagen hat? Das und mehr erfahren Sie in der Audioversion des Beitrags.