Präsident Václav Klaus reiste zu Stippvisite nach Moskau

Václav Klaus mit Dmitri Medwedjew (Foto: ČTK)

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Mittwoch Moskau besucht. Im Mittelpunkt seiner eintägigen Visite stand ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedjew. Die Unterredungen, bei denen vor allem über die tschechisch-russischen Beziehungen diskutiert wurde, verliefen in einer sichtlich freundschaftlichen Atmosphäre.

Václav Klaus mit Dmitri Medwedjew
Der russische Präsident wie auch sein tschechischer Gast zeigten sich vor Journalisten sehr zufrieden über das Resultat ihres Treffens. Es sei, wie es hieß, „Monate lang“ geplant worden. Die Meinungen beider Präsidenten über die bilateralen Beziehungen ihrer Länder, so Václav Klaus auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, lägen in vielen Fragen sehr nahe beieinander. Man habe sowohl politische als auch wirtschaftliche Themen erörtert:

„Wir tauschten uns über eine ganze Reihe von Themen aus wie Gas, Öl, aber auch Atomenergie. Es ist gut, dass sich bedeutende russische Firmen am Ausbau des Atomkraftwerks in Temelín beteiligen wollen.“

So Václav Klaus einen Tag danach, als die tschechische Presse über das Bemühen russischer Firmen informierte, gute Positionen im Kampf um Aufträge beim geplanten Ausbau des südböhmischen AKWs zu beziehen. Während der Moskauer Stippvisite des tschechischen Präsidenten wurden Handelsverträge im Wert von 17,6 Milliarden Kronen, rund 700 Millionen Euro, unterzeichnet.

Auf der Pressekonferenz wurde Klaus auch zu seinem weiteren Vorgehen in der Frage des Lissabon-Vertrags befragt. Seine Antwort:

Foto: ČTK
„Ich muss sagen, dass ich keinen Grund dafür sehe, von Moskau aus Signale über meine weiteren Schritte der Europäischen Union zu entsenden. Ich habe aber versucht, auch Präsident Medwedjew und seiner Delegation meine Position dazu zu erläutern. Die von mir gestellte Bedingung, von der ich meine Unterschrift unter dem Lissabon-Vertrag abhängig mache, ist absolut ernst gemeint.“

Zum Abschluss seines Besuchs hat Präsident Klaus auch die Moskauer Universität besucht. In einem auf Russisch gehaltenen Vortrag stellte er dort sein Buch „Blauer Planet in grünen Fesseln“ vor. Wie die Korrespondentin des Tschechischen Rundfunks in Russland berichtete, saßen im Auditorium außer Studenten auch Vertreter der Firma Lukoil, die die Übersetzung des Buches ins Russische finanziert hat.