Tag der offenen Tür - die Deutsche Schule Prag stellt sich vor

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Sie kommen aus Deutschland, arbeiten in Prag und suchen eine Schule für ihre Kinder: Das trifft auf die meisten Eltern zu, die sich am Montag zum Tag der offenen Tür die Deutsche Schule Prag etwas näher angeschaut haben. Doch auch tschechische Eltern waren interessiert am Angebot der Schule. Denn sie ist keine reine deutschsprachige Auslandschule mehr, sondern seit dem Schuljahr 2001/2002 auch eine Begegnungsschule.

Es ist Montagnachmittag. Für gewöhnlich treten die Schüler der Deutschen Schule Prag zu dieser Tageszeit bereits den Heimweg an. Heute allerdings wuseln sie noch mit Eltern, Lehrern und anderen Besuchern durch das moderne Schulhaus im Prager Stadtteil Jinonice. Es ist Tag der offenen Tür. Die Schule präsentiert sich.

„Wir sind eine deutsch-tschechische Begegnungsschule. Schüler beider Nationen zusammenzuführen ist natürlich ein ehrgeiziges, politisches Projekt. Darüber hinaus haben wir ca. 100 Schüler, die aus 30 verschiedenen Nationen stammen. In Wirklichkeit sind wir eine internationale Begegnungsschule,“

erzählt Schulleiter Walter Wejwar. Doch Begegnungen finden nicht nur im Unterricht statt, wo tschechische und deutsche Schüle ab der 6.Klasse peu à peu zusammen lernen. Auch in der Freizeit sollen sie sich in AGs, auf Begegnungsfahrten oder durch gemeinsame Projekte näher kommen, wie beispielsweise durch das Moldauprojekt.

Etwa ein Dutzend Kinder sitzen konzentriert und mit großer Forscherneugier am Mikroskop und untersuchen die Kleintierwelt der Moldau, denn „…,je mehr Tiere sie bestimmen können und je mehr Tiere sie finden, desto besser ist ihre Aussage über die Gewässergüte. Ein ganz großes Ziel dieses Projektes ist es so viele Schulen wie möglich zu finden, die an dem Projekt teilnehmen. Aber nicht nur die Moldau, sondern alle tschechischen Flüsse sollen einmal untersucht werden,

so die Biologielehrerin und stellvertretende Schulleiterin Daniela Faude über das binationale Moldauprojekt, ein praxisnaher Biologie- und Chemieunterricht. Solch innovative Lehrmethoden, aber auch die modernen Lehrmittel und kleine Klassen sind zwar lobenswert, haben allerdings auch ihren Preis. Das Schulgeld beträgt für deutsche Kinder 140.000 Kronen (5600 €) pro Jahr. Tschechische Kinder zahlen aus Rücksicht auf den Einkommensunterschied der Eltern weniger, 30.000 Kronen. Warum wollen trotzdem so viele Eltern ihre Kinder an der Deutschen Schule Prag anmelden?

„Wegen der Sprache im Prinzip.“ „Mein Mann ist Deutscher. Also wir sind eine zweisprachige Familie.“ „Die Familie von meiner Frau ist halb Deutsch halb Tschechisch.“ „Wir waren vorher mehrere Jahre im englischsprachigen Ausland und wir wollten unbedingt, dass unsere Kinder auch wieder mit der deutschen Sprache mehr zu tun haben.“ „Ich lebte lange Jahre in Deutschland. Ich bin gebürtiger Tscheche. Und ich war immer mit den Leistungen zufrieden. Es ist eine ordentliche Schule.“

Wer zwar interessiert ist, diesen Tag der Offenen Tür aber verpasst hat, der hat am 21. Januar nächsten Jahres erneut die Möglichkeit die Deutsche Schule Prag einmal zu besuchen.