Tschechiens Premier Fiala hat bei Auskünften über Besitzverhältnisse wohl Bankanteile unterschlagen

Petr Fiala

Tschechiens Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) hat in den Auskünften über seine Besitzverhältnisse anscheinend Bankanteile unterschlagen. Darüber informierte am Montag das Nachrichtenportal Seznam Zprávy.

Politiker in Tschechien und hochrangige Staatsbedienstete müssen einmal im Jahr eine Auskunft über ihre Besitzverhältnisse abgeben. Laut der Recherche von Seznam Zprávy hat Fiala dabei aber einen Anteil an der Genossenschaftsbank Podnikatelská družstevní záložna (PDZ) unterschlagen. Der tschechische Regierungschef bestätigte dem Nachrichtenportal auf Anfrage:

„Ich hatte dort von Juni 2015 bis November 2020 ein Konto. Das Geld habe ich in zwei Schritten eingezahlt, zunächst 700.000 Kronen, und dann 250.000 Kronen“, schreibt Fiala. Diese Summe von insgesamt knapp einer Million Kronen (40.400 Euro) sei aber nicht in den Auskünften des Politikers aufgetaucht, bemängelt Seznam Zprávy. Ab 2017 war der heutige Premier stellvertretender Vorsitzender des Abgeordnetenhauses, zudem hatte er den Posten des Parteichefs der Bürgerdemokraten inne. Fiala zufolge hat es sich jedoch nicht um Absicht gehandelt: „Ich war mir leider nicht dessen bewusst, dass mein Konto in der Genossenschaftsbank gleichzeitig einen Anteil bedeutet – wenngleich nur in symbolischer Höhe. Ich ging davon aus, dass es sich um ein normales Konto handelt“, so der Premier.

Der Politiker entschuldigte sich und schrieb im sozialen Netzwerk X zudem, er habe gleich nach der Medienanfrage begonnen, den Vorfall zu überprüfen. Dennoch drohen ihm nun ein Ermittlungsverfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit und eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Kronen (2020 Euro).