Verbot für die Umwandlung von Krankenhäusern in Handelsgesellschaften
Unmittelbar vor ihrem Debakel in der Regional- und Senatswahl haben die regierenden Sozialdemokraten am Freitag ein Gesetz im Prager Abgeordnetenhaus durchgesetzt, das die Privatisierung von Krankenhäusern verhindern soll. Es verbietet örtlichen Behörden und Institutionen, die in der jeweiligen Region befindlichen Krankenhäuser in Handelsgesellschaften umzuwandeln. Markéta Kachlíková berichtet.
"Es ist notwendig, dass jeder Folgendes zur Kenntnis nimmt: Wenn nicht ein Netz von Krankenhäusern gebildet wird, in denen die Behandlung für jeden Bürger zugänglich, gleichwertig und auf hohem Niveau ist, wird die medizinische Pflege nicht zugänglich sein."
Prinzipiell gegen das Gesetz war die größte Oppositionspartei, die Demokratische Bürgerpartei ODS. Die Bürgerdemokraten hoffen nun, dass der Senat, die Obere Parlamentskammer das Gesetz zurückweist. Der ODS-Vizeparteichef Petr Necas. "Wir werden uns bemühen, noch im Rahmen der Verhandlung über dieses Gesetz dessen Annahme zu verhindern. Das Gesetz wirft wirklich Knüppel zwischen die Beine der Landkreise, die nichts Anderes tun, als danach streben, das Problem des Gesundheitswesens zu lösen, das von dieser Regierung langfristig ignoriert wird."
Nach den Bürgerdemokraten handelt es sich bei dem Verbot um einen verfassungswidrigen Eingriff in die Kompetenzen der Landkreise. Sie sind bereit, den Streit bis zum Verfassungsgericht zu führen. Das Verbot der Privatisierung der Krankenhäuser wurde im Abgeordnetenhaus dank der Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten und von vier Christdemokraten durchgesetzt. Abgeordnete von der regierenden Freiheitsunion enthielten sich der Stimme.Die Gesundheitspolitik war auch ein Thema des Tages der Tschechischen Stomatologischen Kammer, der am Wochenende abgehalten wurde. Die Zahnärzte diskutierten darüber, wie sie ihren Protest gegen diese Politik äußern könnten. Sie sind eventuell bereit, aus dem System der öffentlichen Krankenversicherung auszutreten und direkte Zahlungen von ihren Patienten einzuziehen.