Vertreter der EU-Beitrittsländer lernen in Prag, den sozialen Dialog zu entwickeln
Die Entwicklung des sozialen Dialogs steht im Mittelpunkt eines Seminars, das am Freitagvormittag in Prag begann. Dieser Erfahrungsaustausch ist für die Vertreter der EU-Beitrittsländer und Rumäniens bestimmt. Das Seminar wird vom Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) organisiert. Martina Schneibergova fragte die Generalsekretärin des Zentrums, Roswitha Gottbehüt, nach den Beweggründen für dieses "Startseminar":
Mit wem arbeiten Sie in Tschechien zusammen?
"Wir arbeiten in Tschechien zusammen mit der KOK (Christliche Gewerkschaftskoalition), aber in erster Linie auch mit dem Sozialinstitut von Ostrava, und da gibt es gute Partnerschaften zu unserem Netzwerk hin, die wir schon festigen konnten. Es gibt die Organisation Christ und Arbeit, die diesem Sozialinstitut angegliedert ist, und wir wissen aus den Seminaren, die durchgeführt worden sind, das ein sehr großes Potential vorhanden ist, um hier in Tschechien Fuß zu fassen."
Stellt das Projekt für die Seminarteilnehmer etwas Neues dar? Denn wie bei der Eröffnung gesagt wurde, sind einige Menschen neu dabei und einige haben schon Erfahrungen, um die Kenntnisse in der Praxis umzusetzen..."Wir arbeiten nicht das erste Mal mit den östlichen Ländern, die jetzt der EU beitreten werden, aber der Unterschied zwischen der Arbeit bis heute und heute ist der, dass die Seminare von EZA nur in einem jeweiligen Land stattgefunden haben und nicht im Verbund mit allen zusammen und nicht mit einer gleichen Thematik. Das ist das Besondere an dem Projekt, das wir heute starten."
Inwieweit sind die Erfahrungen der alten EU-Länder mit dem sozialen Dialog in den Beitrittsstaaten umsetzbar? Die Europaabgeordnete Anne-Karin Glase sagte:"Ich glaube, das geht schneller als wir denken oder befürchten, weil der soziale Dialog ein Erfolgsmodell der Europäischen Union ist. Wir machen diese Seminare in allen Beitrittsländern, weil wir sagen wollen: Das ist unsere Erfahrung, vielleicht könnt ihr euch davon etwas absehen und könnt es in euren Ländern umsetzen, weil Wirtschaftspolitik ist kein Gegensatz zur Sozialpolitik oder umgekehrt. Sie sind Partner im wirklichen Leben und das ist der Erfolg der Europäischen Union."