• 29.04.2003

    Polen hat am Dienstag - nach mehr als fünf Wochen - die Grenzübergänge für die Fußgänger auf den Touristenwegen wieder geöffnet, die nach Tschechien, bzw. in die Slowakei führen. Die Grenzübergänge waren im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg vorübergehend geschlossen worden. Polen, das auf der Seite der Alliierten aktiv im Irak kämpfte, hatte nach dem Beginn des Irak-Kriegs die Grenzkontrollen bedeutend verschärft.

  • 29.04.2003

    Der bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu reist am Mittwoch nach Prag. Er trifft unter anderem den tschechischen Handelsminister Milan Urban. Hauptthema ist eine Verbesserung der Zusammenarbeit in der mittelständischen Wirtschaft. Nach Angaben seines Ministeriums wird Wiesheu von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Die 25 Unternehmer wollen mit möglichen tschechischen Partnern sprechen. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Tschechien und Bayern betrug im vergangenen Jahr etwa 7,5 Milliarden Euro. In den kommenden Jahren wird ein weiterer Anstieg erwartet.

  • 29.04.2003

    Eine Gedenktafel, die an den Dissidenten Pavel Wonka erinnern wird, wird offensichtlich auf dem Gebäude des Landkreisamtes in der ostböhmischen Stadt Hradec Králové/Königgrätz installiert. Der 35-jährige starb unter bislang nicht geklärten Umständen am 26. April 1988 im Gefängnis in Hradec Králové. Das Kreisamt hat in der Wonka-Straße seinen Sitz. Diese wurde kurz nach der Wende von 1989 nach dem Dissidenten benannt. Wonka wurde wegen seinen Ansichten dreimal vom kommunistischen Regime ins Gefängnis geschickt, zum letzten Mal am 5. April 1988.

  • 29.04.2003

    Ein Dokumentarfilm über die mährische Gemeinde Plostina bei Zlín, die am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nazis niedergebrannt wurde, wurde vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen gedreht. Mit dem Dokumentarfilm, in dem authentische Protokolle sowie Zeugenaussagen benutzt wurden, soll der Mythos über eine heldenhafte Gemeinde widerlegt werden, die wegen ihrer Hilfe für die Partisanen vernichtet wurde. Im Film wird danach gefragt, in wie weit die Hilfe wirklich freiwillig war und wie viele Opfer Partisanen waren. Plostina wurde am 19. April 1945 niedergebrannt, 24 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Die Propaganda versuchte nach dem Krieg die historischen Tatsachen zu verzerren und auf das Heldentum der Partisanen hinzuweisen. Nie sprach man darüber, dass sich die Partisanen beim Angriff der Deutschen auf die Gemeinde in die umliegenden Wälder zurückzogen und den Bewohnern nicht halfen.

  • 28.04.2003

    Der Sicherheitsrat der Tschechischen Republik hat am Montag die Bewachung der wichtigen Objekte im Lande aufgehoben. Grund dazu ist die immer ruhiger werdende Situation in Irak, womit auch das Risiko eines terroristischen Angriffs sinkt. Die Bürger würden dies vor allem dadurch wahrnehmen, dass es auf den Strassen keine Militärwachen mehr geben wird, sagte der tschechische Premier Vladimir Spidla.

  • 28.04.2003

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Montag in Prag mit dem französischen Außenminister Dominique de Villepin zusammengekommen. Die beiden Politiker haben vor allem über die Erweiterung der Europäischen Union, über die Vorbereitung der gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik sowie über die Situation im Irak gesprochen. Präsident Klaus sagte, er hätte im allgemeinen nichts gegen die Bildung von Staatenkoalitionen in Europa. Die Tschechische Republik werde aber die Stärkung der transatlantischen Bindung durchsetzen und daher nichts unterstützen, was sich gegen diese richten würde. Villepin meinte wiederum, dass der Brief der Acht, den acht Staatsmänner, darunter auch der Ex-Präsident Vaclav Havel, zur Unterstützung der USA vor dem Irak-Krieg unterschrieben haben, für die europäischen Interessen keinen positiven Einfluss hatte. Mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda einigte sich Villepin nicht auf der rotierenden EU-Ratspräsidentschaft, die Tschechien beibehalten will, während Frankreich für einen EU-Präsident plädiert.

  • 28.04.2003

    Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat am Montag den Namen jener Person bekannt geben, die in den nächsten Tagen als tschechische Koordinatorin für das Amt für Wiederaufbau und humanitäre Hilfe in den Irak wahrscheinlich abreisen wird. Dazu wurde Janina Hrebickova ernannt und vor Journalisten vorgestellt. Hrebickova hat in den vergangenen 11 Jahren in verschiedenen internationalen Organisationen gearbeitet, vor allem bei der UNO. Insgesamt will die Tschechische Republik, die sich - außer dem Irak selbst - als eines von sechs Ländern an der Wiederaufbaukonferenz beteiligen wird, zwanzig Berater entsenden. Als sicher gilt bereits die Teilnahme der tschechischen Botschafterin in Kuwait, Jana Hybaskova. Tschechien soll bei der Konferenz vor allem seine Erfahrungen mit dem Übergang von einem totalitären Regime zur Demokratie einbringen.

    Außerdem wird sich die Regierung voraussichtlich mit dem Umfang jener Geldmittel befassen, die für die humanitäre Hilfe und die tschechische Beteiligung an der ersten Wiederaufbauphase im Irak zur Verfügung gestellt werden sollen. Ersten Vorschlägen zufolge soll es sich um knapp 400 Millionen Kronen, das sind etwa 13 Millionen Euro, handeln.

  • 28.04.2003

    Die Tschechische Republik erhöht die Gebühren für die Erteilung von langfristigen Aufenthalts- sowie Arbeitsvisen für US-amerikanische Bürger in Tschechien. Bis 90 Tagen Aufenthalt brauchen diese nach wie vor kein Visum. Dies gab am Montag der tschechische Außenminister Cyril Svoboda bekannt. Indirekt bestätigte er, dass dies unter anderem eine Reaktion Tschechiens auf die strengeren Bedingungen ist, die für die Erteilung der Visen für die in die USA reisende Tschechen festgesetzt wurden.

  • 28.04.2003

    Seit Samstagabend sind wieder beide Reaktorblöcke des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin in Betrieb und ans Stromnetz angeschlossen. Block eins war am 31. Januar abgeschaltet worden, die dreimonatige Pause hatte zur teilweisen Auswechslung von Brennmaterial und zur Überprüfung der Anlage gedient. Der zweite Reaktorblock ist seit 18. April in Probetrieb, dieser soll insgesamt eineinhalb Jahre dauern.

  • 27.04.2003

    Die tschechische Botschafterin in Kuwait, Jana Hybaskova, wird in Bagdad an der internationalen Konferenz zur Bildung einer irakischen Übergangsregierung teilnehmen. Tschechien ist eines von sechs Ländern, die außer dem Irak selbst auf jener Konferenz vertreten sein werden. Weiter handelt es sich um die USA, Großbritannien, Australien, Polen und Spanien. Tschechien soll bei den Verhandlungen vor allem seine Erfahrungen mit dem Übergang von einem totalitären Regime zur Demokratie einbringen. Hybaskova betonte jedoch, es handle sich bei der Formierung einer neuen Führung vor allem um eine irakische Angelegenheit. Insgesamt sollen etwa 300 bis 400 irakische Vertreter an der Konferenz beteiligt sein. Dabei handle es sich um Geistliche, Intellektuelle, Vertreter der verschiedenen Volksgruppen, aber auch um ehemalige Armeeangehörige, so Hybaskova. Laut Aussage der Diplomatin würden jedoch aus Sicherheitsgründen die Einzelheiten über Ort und Zeit der Konferenz auch den Teilnehmern nur schrittweise bekannt gegeben. Einstweiligen Meldungen zufolge sollten die Gesprächen aber bereits am Montag beginnen.

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