Sport: Tschechiens „Leiste der Nation“ und die spanische Überlegenheit
Auch für die tschechische Fußball-Nationalelf geht es wieder los. Am Dienstag bestreitet sie ihr erstes Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2012. Das ist zwar das bestimmende Ereignis in diesen Tagen für die tschechische Sportwelt, aber nicht das einzige.
Rosický hatte die komplette Trainingseinheit unter Normalbelastung absolviert. Gerade auf die Einfälle des Spielmachers von Arsenal London vertraut Tschechien im Spiel gegen Litauen. Der Gegner aus dem Baltikum hatte am Freitag zu Hause gegen Schottland ein 0:0 erkämpft. Die Litauer – taktisch wohl eine Herausforderung. Wie sie zu knacken sind, konnte aber am Sonntag auch Verteidiger Roman Hubník von Hertha Berlin noch nicht sagen:
„Ich habe nicht das ganze Spiel gesehen, aber ich habe das Ergebnis durchaus erwartet. Die Videoaufzeichnung vom Spiel Litauen gegen Schottland bereiten die Trainer noch auf und erst dann werden wir uns vorbereiten.“Vom Ergebnis her bedeutet das torlose Unentschieden jedoch eine positive Nachricht für Tschechien, denn Schottland gilt als größter Konkurrent im Kampf um Platz zwei in der Gruppe - hinter Weltmeister Spanien, der übermächtig scheint. Das Spiel Tschechien – Litauen beginnt am Dienstag um 20.15 Uhr Ortszeit.
Übermächtige Spanier, damit hatten am Wochenende auch die tschechischen Radsportler zu tun. Roman Kreuziger zum Beispiel. Bei der Vuelta fuhr der Profi von Liquigas am Sonntag sein bisher bestes Ergebnis der diesjährigen Spanienrundfahrt ein: der zweite Platz hinter Daniel Lopéz. Und noch einmal Rad und noch einmal ein zweiter Platz hinter einem Spanier: Jaroslav Kulhavý holte Silber im Cross Country bei der Mountainbike-WM, es gewann José Antonio Hermida. Doch sollte man sich nicht täuschen: Bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Skiressort Mont-Sainte-Anne haben die Tschechen abgesahnt. Denn im nichtolympischen Fourcross holten Frauen und Männer insgesamt einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Ein großer Erfolg also für die tschechischen Mountainbiker.
Erfolg - den hatten die tschechischen Tennisspieler hingegen nicht. Bei den US Open schied am Freitag mit Petra Kvitová die letzte Hoffnung im Einzel dahin. Und das schon in der dritten Runde. Diese Niederlage war indes zu erwarten gewesen, denn Kvitová traf auf Titelverteidigerin Kim Clijsters. Doch begann die Tschechin fulminant, führte im ersten Satz bereits 3:0 und setzte die Belgierin unter Druck:
„Leider lässt sich das gegen Kim nicht lange durchhalten, und für mich kam das Ende ziemlich früh. Ich begann viele Fehler zu machen und sie kam ins Spiel. Jeder hat eine schwache Phase, nur hatte ich die leider dann sehr lang“, so Kvitová.
Nach der 3:0-Führung gelang der Tschechin kein einziges Spiel mehr. Das Endergebnis aus ihrer Sicht lautete daher 3:6 und 0:6.