Tschechisch-österreichische Grenze wird korrigiert

Tschechische Staatsgrenze

Die tschechisch-österreichische Grenze ist 466 Kilometer lang, ein Drittel davon wird von Flüssen und Bächen gebildet. Vor allem wegen der bereits früher durchgeführten Flussregulierungen kommt es nun zu einigen Grenzkorrekturen. Martina Schneibergova berichtet.

Tschechische Staatsgrenze
Gebiete mit einer Fläche von insgesamt 42.500 Quadratmetern wird Tschechien gegen österreichische Gebiete tauschen, das entspricht knapp sechs Fußballfeldern. Diese Grenzkorrektur wird durch ein Verfassungsgesetz und den von den beiden Staaten geschlossenen Vertrag über die Korrektur der Staatsgrenze ermöglicht. Die beiden für die Grenzkorrektur erforderlichen Dokumente wurden vorige Woche vom tschechischen Staatspräsidenten Václav Klaus unterzeichnet.

Bereits 1994 wurde das tschechische Innenministerium vom damaligen Kabinett beauftragt, einen entsprechenden Vertrag über die Staatsgrenze mit Österreich auszuhandeln. Bei der Suche nach den für den Austausch geeigneten Gebiete war es notwendig, ein Grundstück zu finden, das im Besitz des Staates ist und mit dem Nachbarstaat - also mit Österreich - gegen ein anderes entsprechendes Gebiet ausgetauscht werden konnte. Da auf tschechischem Gebiet zu der Zeit einige während des kommunistischen Regimes beschlagnahmten Grundstücke an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben wurden, konnte die ganze Angelegenheit erst nach einigen Jahren erledigt werden.

Die Pressesprecherin des tschechischen Innenministeriums Marie Masaríková dazu:

"Die Hauptgründe für die Korrektur der Grenze waren erstens die Regulierung der Flüsse und Bäche, die bereits in den siebziger Jahren durchgeführt wurde, und zweitens die wegen der Hochwassergefahr getroffenen Präventivmaßnahmen. Als die Wasserläufe reguliert wurden, musste auch die Staatsgrenze korrigiert - und deshalb auch das entsprechende Verfassungsgesetz geändert werden."

In den nachfolgenden Jahren wurde in beiden Staaten nach geeigneten Gebieten gesucht, die gegenseitig ausgetauscht werden konnten. Insgesamt fand man zehn kleine Territorien:

"Die Gesamtfläche der Gebiete, die ausgetauscht werden, umfasst 42.422 Quadratmeter zu den beiden Seiten der Grenze. Die Korrektur betrifft z. B. den Grenzweg in der südmährischen Gemeinde Valtice. Von der Grenzkorrektur ist unter anderem eine Garage in der Gemeinde Prední Výton in Südböhmen betroffen - dies war ein in den Medien oft erwähntes Thema. Außerdem bezieht sich die Änderung auf einige weitere Objekte in der Region von Ceský Krumlov (Krummau). Einige kleine Korrekturen der Grenze werden auch in der Region von Jindrichuv Hradec (Neuhaus) vorgenommen."

Auf das Leben in den einzelnen Gemeinden wird sich die Grenzkorrektur nach Meinung der Pressesprecherin nicht bedeutend auswirken. Denn die wichtigste Änderung - die erwähnte Regulierung der Wasserläufe - wurde bereits früher durchgeführt.