Tschechien und Olympia: Vorfreude auf die Eröffnungsfeier auf der Seine
Endlich geht es los: Am Freitagabend steigt das große Fest zum Auftakt der Olympischen Spiele in Paris. Viele tschechische Sportler freuen sich auf dieses Event, andere nehmen jedoch nicht teil, um sich zu schonen.
Eine ganz besondere Eröffnungsfeier, weil die größte in der Geschichte von Olympia – das haben die Ausrichter der Spiele in Paris angekündigt. So sollen insgesamt 7000 Sportler nicht in ein Stadion einziehen, sondern auf 85 Booten die Seine entlangfahren. Die Ufer des Flusses werden dann von über 300.000 Zuschauern gesäumt sein.
Der Slalom-Kanute, Goldgewinner von Tokio und erneute Medaillenkandidat Jiří Prskavec kann das Spektakel kaum erwarten, obwohl er in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte:
„Die kleineren Boote habe ich ja lieber. Ich weiß auch gar nicht, wie häufig ich schon auf einem Dampfer war. Aber das Erlebnis, dass die Feier erstmals nicht im Stadion stattfindet, sondern auf dem Wasser mit der ganzen Olympia-Stadt als Kulisse, dürfte seinen ganz besonderen Reiz haben.“
Die Boote legen vom Start an der Brücke Pont d’Austerlitz sechs Kilometer Strecke auf der Seine zurück. Dabei passieren sie alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Paris, inklusive der Kathedrale Notre-Dame, dem Eiffelturm und dem Invalidendom.
Tschechische Fahnenträger sind diesmal Marie Horáčková, Weltmeisterin im Bogenschießen, und der Judoka Lukáš Krpálek, Olympiasieger von Tokio in der höchsten Gewichtsklasse. Sie wurden in einer Umfrage unter den Sportlern ausgewählt.
Allerdings können oder wollen einige Olympioniken nicht an der Feier teilnehmen.
„Ich muss mich viel regenerieren. Es wäre nicht gut für die Beine, da lange herumzustehen. Mir wurde gesagt, dass es fünf bis sechs Stunden dauern kann“, sagt der Mountainbiker Ondřej Cink.
Ebenso verzichten die Tennisspielerin Karolína Muchová und etwa auch der Ruderer Miroslav Vraždil auf die Eröffnungsfeier. Für beide beginnen schon am Samstag die Wettkämpfe.
Das tschechische Aufgebot für die Spiele in Paris besteht nach zwei verletzungsbedingten Absagen im Übrigen aus 111 Sportlerinnen und Sportlern. Nicht alle werden natürlich in den Kampf um Gold, Silber und Bronze eingreifen können. Im Vorfeld hatte Delegationschef Martin Doktor gesagt, dass zehn Medaillen ein tolles Ergebnis wären. Größte Kandidaten sind allen Einschätzungen nach Speerwurf-Europameister Jakub Vadlejch und der Kanute Jiří Prskavec. Aber auch weitere Kanuten und Kanutinnen könnten bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden. Zudem lenkt der Chef des Tschechischen Olympischen Komitees, Jiří Kejval, die Aufmerksamkeit noch auf zwei weitere Sportarten:
„Wir müssen auch ein Auge auf die Tennisplätze in Roland Garros haben. Zudem lohnt es sich, die Auftritte der tschechischen Sportschützen zu verfolgen. Sie stehen jenseits der Olympischen Spiele vielleicht nicht so im Fokus der Sportjournalisten. Aber sie sind in großer Form und können Erfolge nachweisen.“
Als weitere Hoffnungen gelten der Judoka und Olympiasieger von Tokio Lukáš Krpálek, die Beachvolleyball-Weltmeister David Schweiner und Ondřej Perušič, Bogenschieß-Weltmeisterin Marie Horáčková und Kletterass Adam Ondra.
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